Mit rund zwei Millionen Euro unterstützt der Bund in diesem Jahr Projekte zur Rettung historischer Akten, Handschriften und Bücher in Archiven oder Bibliotheken. "Der Erhalt unseres schriftlichen Kulturerbes ist ein nationaler Kraftakt, den unsere kulturellen Einrichtungen aufgrund des Umfangs der Schäden nicht allein stemmen können", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Montag.
Der Bund wolle mit den Geldern "wertvolle Originale für die Zukunft sichern". Unterstützt werde unter anderem ein Vorhaben zur Reinigung und Restaurierung des Archivs der Göttinger Orgelbaufirma Ott. Im Jahr der Orgel würden damit unersetzliche Pläne und Zeichnungen zu über 1.100 Orgelbauprojekten nachhaltig gesichert.
Ein weiteres Projekt der Universitätsbibliothek der Goethe-Universität in Frankfurt am Main widme sich dem Erhalt zentraler Quellen zur Erforschung der Kolonialgeschichte: Von Säurefraß bedrohte Bestände der Deutschen Kolonialgesellschaft sollen entsäuert und in neuen Schutzverpackungen fachgerecht aufbewahrt werden.
Insgesamt seien mit dem Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts seit 2017 bereits mehr als 465 Projekte mit Bundesmitteln in Höhe von rund 13,7 Millionen Euro ermöglicht worden. Förderschwerpunkte sind vor allem Maßnahmen zur Entsäuerung, zur Trockenreinigung oder zur Verpackung großvolumiger Bestände historischen Schriftguts. Dieses sei vielerorts bedroht durch alterungsbedingten Papierzerfall und Tintenfraß sowie durch unzureichende Lagerungsbedingungen.