Der französische Präsident Emmanuel Macron hat anlässlich eines Besuchs im kanadischen Montreal das Freihandelsabkommen Ceta zwischen der EU und Kanada gelobt. "Die Zahlen zeigen, dass es ein sehr gutes Abkommen ist", sagte Macron am Donnerstag über das vor knapp zehn Jahren vereinbarte Abkommen. "Falls heute noch jemand gegen Ceta ist, dann deshalb, weil er nie wieder ein Handelsabkommen mit irgendjemandem abschließen will", betonte der französische Präsident.

Ceta war 2016 unterzeichnet und 2017 auf europäischer Ebene vorläufig eingeführt worden. Obwohl es erst von 17 der 27 EU-Länder ratifiziert wurde, wird es also bereits angewandt. In Frankreich lehnte der Senat eine Ratifizierung in diesem März ab. Deutschland ratifizierte das Abkommen im Jahr 2022.

Das Abkommen soll den Handel zwischen der Europäischen Union und Kanada erleichtern, Hemmnisse abbauen und Regeln für den internationalen Handel festschreiben. Es regelt unter anderem den Wegfall fast sämtlicher Zölle. Kritik gibt es etwa an Klagemöglichkeiten für Unternehmen gegen Staaten vor einem Schiedsgericht. Auch befürchten Umweltschützer und Gewerkschafter eine Untergrabung von Umwelt- oder Arbeitsschutzregelungen.

Macron zeigte sich "zuversichtlich", dass Ceta irgendwann in Frankreich und dem Rest der EU ratifiziert wird.