Bio ist wieder „salonfähig“. Denn Umweltbewusstsein heißt auch Bewusstsein für biologische Themen. ABIOL versteht sich deshalb auch als sozialer Akteur.
Umweltbewusstsein holt Biologen raus aus der vermeintlichen Öko-Ecke
Vor dreißig Jahren war alles noch so einfach. Da gab es einerseits die qualmenden Schornsteine, die keinen so richtig störten, weil sie als Symbol für Wohlstand standen. Und auf der anderen Seite standen ein paar „Weltverbesserer“, wie das damals hieß, die doch wirklich glaubten, dass Umweltschutz genau so wichtig sei wie Wirtschaftswachstum.
Passenderweise ließ sich Weltverbesserung mit einem akademischen Fach identifizieren: Biologie. Das kam dem in Schwarz-weiß gehaltenem Zeitgeist der 80er Jahre zupass: Biologen, das waren „Ökos“ in Wollpullis – Schublade zu.
ABIOL nimmt auch soziale Rolle wahr
Derartige Klischees sind so out wie die 80er (Pastell-Hosen einmal ausgenommen). Umweltbewusst will heute vom Großunternehmen bis hin zum Kleingärtner jeder sein – und die einst als Weltverbesserer Gebrandmarkten gehören heute in der öffentlichen Wahrnehmung zu denen, die wirklich einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten können.
Passend hierzu sieht sich die ABIOL auch nicht als Berufsverband der Bio-Lehrer, sondern als sozialer Akteur im weiteren Sinne. So nehmen Mitglieder an parlamentarischen Hearings zu Biologie-nahen Themen teil – Jagd sei hier als Beispiel genannt – oder engagieren sich für bedrohte Tierarten.
Das Highlight
Bei alledem wird das Thema Bildung nicht vernachlässigt, im Gegenteil: Gemeinsam mit ihren Chemiker- und Physiker-Kollegen richten die Biologen die Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad (link) aus, bei der Luxemburger Gymnasiasten zwischen 15 und 17 Jahren in der Disziplin Naturwissenschaften gegeneinander antreten. Die Sieger des Wettbewerbs dürfen das Großherzogtum sogar bei der European Union Science Olympiade vertreten.
Ebenfalls im Kontext Bildung nimmt ABIOL an der Diskussion über die Lyzeumsreform teil, wobei sich der Verband auch hier mit den beiden anderen naturwissenschaftlichen „Fraktionen“ koordiniert“.
Und was steht sonst noch an?
Biologie ist Umwelt und Leben, und dort lässt sie sich auch am besten erkunden. Da ist es nur logisch, dass die ABIOL-Mitglieder auch regelmäßig gemeinsame Exkursionen unternehmen. Diese führen die Teilnehmer beispielsweise zu besonders interessanten Gartenanlagen, in denen Biologie auf Geschichte trifft – Wissenschaft kennt keine Grenzen – oder ins naturwissenschaftliche Museum in Brüssel.
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Foto: ©ABIOL
Infobox
Die Association des Biologistes Luxembourgeoise ist ein „Sammelbecken“ für alle, die sich für Biologie interessieren. Demnach kann auch Mitglied werden, wer kein entsprechendes Diplom besitzt. Viel wichtiger als dieses ist eine Offenheit für Themen wie Umwelt- und Artenschutz. Das Spektrum ist hier vielseitig, im Zeitalter von Nachhaltiger Entwicklung ist Biologie auch ein soziales und politisches Thema – eine Herausforderung, die von ABIOL gerne angenommen wird.
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Biologie wird sehr weit gefasst, ABIOL versteht sich als sozialer Akteur
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Nachwuchsförderung: Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad
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Auch Nicht-Biologe sind willkommen
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L-2160 Luxembourg