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Eine gute Kenntnis der Qualität eines genutzten Substrats ist wichtig für die Funktionsfähigkeit der Biogasanlage.

Die Bildung fossiler Energieträger, wie Erdöl oder Kohle, dauert Millionen Jahre: Sind sie einmal aufgebraucht, bleiben sie das auch. Wind- und Wasserkraft, Sonnenstrahlung und Erdwärme hingegen sind unerschöpflich und somit die Energien der Zukunft. Auch Biogas zählt zu den sogenannten erneuerbaren Energien, denn die zu seiner Herstellung benötigten Rohstoffe, pflanzliches (und zum Teil tierisches) Material aller Art, wachsen schnell nach.

Dr. Philippe Delfosse und seine Gruppe am LIST (Luxembourg Institute of Science and Technology) sind Experten, was Biogas angeht. Ihre Arbeit zielt darauf, dessen Herstellung so effizient wie möglich zu machen, z.B. durch Beratung vor Ort, aber besonders eben durch fortschrittliche Forschung.

Schnell und einfach den „energetischen Wert“ eines Stoffes bestimmen

So hat seine Gruppe gemeinsam mit anderen wissenschaftlichen Partnern erst vor einiger Zeit eine neuartige und schnelle Methode zur Beurteilung der energetischen Leistungsfähigkeit verschiedener organischer Stoffe entwickelt.

„Der Betreiber einer Anlage kann nun innerhalb von 24-48 Stunden über den „energetischen Wert“ eines Produktes informiert werden; bei der herkömmlichen Methode dauerte dies 20 bis 60 Tage,“ erklärt Delfosse.

„Eine gute Kenntnis der Qualität eines genutzten Substrats ist wichtig für die Funktionsfähigkeit der Biogasanlage.“ Nicht jeder Ausgangsstoff erzeugt gleich viel Energie: Dies geht so weit, dass die gleiche Maisvariante in verschiedenen Altersstadien verschieden ergiebig ist.

Biogas entsteht durch Gärung. Für die Energiegewinnung ist besonders der dabei entstehende Anteil an Methangas wichtig, denn es ist dessen Verbrennung, die später im Prozess Energie erzeugt.

Biogas: Energie und weitere nützliche Nebenwirkungen

Es geht den Forschern um Delfosse aber nicht nur um einen möglichst effizienten Herstellungsprozess des Gases, sondern auch um die Nutzung anfallender Nebenprodukte.

Die nach der Gärung übrig bleibenden organischen Reste eignen sich z.B. hervorragend als umweltfreundliche Düngemittel. Man kann also mit Biomasse nicht nur Energie produzieren, sondern auch ihre unnötige Verschwendung reduzieren, denn die industrielle Herstellung chemischer Dünger ist Delfosse zufolge ein wahrer Energiefresser.

Außerdem können nebst den speziell angebauten Energiepflanzen auch Biomüll und gar Klärschlamm vorteilhaft wiederverwertet werden, ein weiterer großer Vorteil. Man erhält dadurch nicht nur Energie, die sonst verloren gegangen wäre, sondern trägt gleichzeitig zur Abfallverminderung bei.

Ein zukünftiger Schwerpunkt des Teams um Delfosse soll die Wiederverwertung menschlicher Exkremente sein: In diesen steckt noch sehr viel Energie, die im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung auf keinen Fall verschwendet werden sollte.

Autor: Liza Glesener

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