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In Luxemburg arbeiten rund 75% der Angestellten im Dienstleistungssektor. Damit dieser wettbewerbsfähig bleibt, braucht es ständig neue Ideen, also Innovation - und dies in den verschiedensten Bereichen.
Die Luxemburger Wissenschaftler entwickeln nicht nur neue Endleistungen oder Produkte, sondern forschen auch an der Lieferkette, dem Kundendienst oder der Sicherheit im virtuellen Raum - alles Bereiche, deren der Kunde sich oftmals gar nicht bewusst ist.
Wer z. B. per Internet ein Buch bestellt, ist nach ein paar Klicks fertig. Doch hinter den Kulissen steckt ein riesiger organisatorischer Aufwand.
Die Lieferkette – ohne Mathematik nicht mehr zu bewältigen
Woher und auf welchem Weg kommt das Buch zum Verkäufer, wie wird es gelagert und anschließend in kürzester Zeit an den richtigen Kunden weitergeschickt?
Durch immer größere Mengen, längere Transportwege und mehr und mehr Lieferanten pro Produkt wird die Lieferkette immer komplizierter. Es braucht mittlerweile Mathematiker wie Dr. Riad Aggoune vom CRP Henri Tudor, die mit Hilfe von komplizierten Computer-Programmen berechnen, wie ein Händler sich da am besten organisiert.
Ohne strenge Sicherung von Kundendaten geht es nicht
Wie muss die Internet-Seite entworfen sein, damit sie nicht nur gut aussieht, sondern auch praktisch ist? Und wie steht es mit der Sicherheit? Kreditkartennummern und andere persönliche Informationen der Kunden müssen schlussendlich hundertprozentig sicher sein.
Das ist eines der Spezialgebiete des an der Uni Luxemburg ansässigen Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT). Dort forschen Wissenschaftler beispielsweise an Frühwarnsystemen gegen Schadsoftware oder an neuen Methoden, um unberechtigte Eingriffe ins Netz zu verhindern.
Forschung für den Luxemburger Finanzsektor
Eine solche Forschung ist nicht nur für Online-Anbieter wie Amazon, eBay, PayPal, iTunes und Skype (die mittlerweile alle ihr europäisches Hauptquartier in Luxemburg haben) enorm wichtig, sondern auch für die Luxemburger Banken.
Rund um den Finanzsektor forscht besonders die Luxembourg School of Finance (LSF). „Unsere Forschung ist oft sehr praktisch und orientiert sich an Themen, die für Luxemburg wichtig sind, wie z.B. die Struktur des Luxemburger Bankensektors,“ erklärt Prof. Christian Wolff, Leiter des an der Uni Luxemburg basierten Instituts.
Wie bei den beiden vorher erwähnten Institutionen, sieht auch an der LSF die Zukunft der Forschung gut aus: Die noch relativ junge Institution hat bereits viele Projekte am Laufen und ist eifrig am Rekrutieren neuer Forscher.
Autor: Liza Glesener
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