FNR, FreeLens TV
Prinzip
Wenn man Stärke und Wasser mischt, entsteht eine Suspension. Die Maisstärke löst sich also nicht auf im Wasser, sondern vermischt sich mit dem Wasser. Die so erhaltene Brei hat besondere Eigenschaften: Der Brei sieht zwar aus wie eine Flüssigkeit, aber wenn man mit der Faust draufschlägt, kann sie nicht eintauchen. Die Flüssigkeit verhält sich während kurzer Zeit wie ein Feststoff. Wenn man den Brei aber langsam berührt, so kann man problemlos eintauchen und er fühlt sich an wie eine Flüssigkeit.
Diese erstaunlichen Eigenschaften sind auf die Form der Stärketeile zurückzuführen: Diese bestehen aus sehr langen, spaghettiartigen Molekülen.
Beim langsamen Eintreten in die „Flüssigkeit“, haben die langen Moleküle Zeit, dem eindringenden Objekt auszuweichen – in dem Fall wirkt die Stärkelösung wie eine viskose Flüssigkeit. Übt man nun aber Druck auf die Stärkelösung aus, verhaken sich die Moleküle untereinander, was ein Durchdringen erschwert. Beim schnellen Eintreten bleiben die Verbindungen fest: Die Flüssigkeit reagiert wie ein Feststoff.
Um sich dies besser vorstellen zu können, kann man Spaghetti nehmen. Wenn man die Hand langsam in den Topf mit den Spaghetti einführt, ist es kein Problem, den Boden des Topfes zu berühren. Schlägt man jedoch mit der Faust auf die Spaghetti, verhaken sich die Spaghetti und man kommt nicht durch.
Autor: Jean-Paul Bertemes (FNR), Joseph Rodesch (FNR)
Video: Jean-Paul Bertemes (FNR), FreeLens TV