(C) Oli Kerschen
Was passiert mit Staub, den wir einatmen? Bei den Researchers‘ Days 2014 kann jeder für einen Tag zum Forscher werden und viel Spannendes entdecken.
„Zellen in den Lungen essen den Staub förmlich auf, um unsere Lunge zu reinigen“, sagt Andreas Krein. Er ist Wissenschaftler am Centre de Recherche Public (CRP) Gabriel Lippmann und Leiter einer der drei Workshops, die das Forschungsinstitut bei den Researchers‘ Days 2014 anbietet.
Andreas Krein gibt Auskunft über die Auswirkungen, die eine schlechte Luftqualität auf unseren Körper haben kann. Er zeigt Messtechniken der Umgebungsluft und verleiht den Besuchern mit Hilfe von Mikroskopie einen Einblick in die Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers.
Mikrokapsel aus Pflanzenstoffen für Vitaminpräparate
Torsten Bohn und Mitarbeiter veranschaulichen in einem zweiten Workshop, wie man aus Algen Kapseln für bioaktive Mischungen, z.B. Vitamine anfertigt. Diese zeichnen sich oft durch bessere Haltbarkeit aus und können vom Körper besser aufgenommen werden.
Die Arbeitsgruppe möchte mit ihrer Forschung helfen, unsere Ernährung und unser Essverhalten zu verbessern. Am Ende des Workshops haben die Besucher die Gelegenheit, ihr neu errungenes Wissen in einem Gewinnquiz zu testen.
Fleischfressende Pflanzen auseinandernehmen
Beim dritten Workshop des CRP Gabriel Lippmann können die Besucher DNA aus einer Zwiebel isolieren. Sie können ebenfalls eine fleischfressende Pflanze aufteilen und stückchenweise in einen Nährboden geben. Diese Laborkultur können sie anschlieβend mit nach Hause nehmen und beobachten, wie eine neue Pflanze aus dem Teil heranwächst.
"Die gleichen Techniken, die wir in unserem Workshop zeigen, benutzen wir auch in unserem Laboralltag“, sagt Jean-François Hausman, Leiter dieses Workshops. Seine Arbeitsgruppe interessiert sich für bestimmte Bestandteile in den Zellwänden von Pflanzen, weil diese sich eventuell für die Entwicklung von neuen nachhaltigen Materialen eignen.
Eine Gelegenheit für Besucher und Wissenschaftler
„Wir müssen der breiten Öffentlichkeit erklären, was wir machen, und dass wir die Forschungsgelder, die uns zur Verfügung gestellt werden, gewissenhaft nutzen“, meint Jean-François Hausmann. „Denn auch wenn aus unserer Forschung nicht immer direkt ein fertiges Produkt entsteht, treibt sie dennoch die wirtschaftliche Zukunft voran.“
Torsten Bohn fügt hinzu, dass es besonders wichtig sei, Schülern einen Einblick in die Forschung zu zeigen: „Die nächste Generation soll motiviert werden, später auch an wissenschaftlichen Themen zu arbeiten“.
Auch die Forscher lernen etwas dazu
Andreas Krein erhofft sich sogar Anregungen für neue Forschungsansätze aus Gesprächen mit den Besuchern. „Wir möchten verstehen, wo die Menschen vor Ort sich durch eine Belastung der Luftqualität beeinträchtigt sehen.“
In diesem Sinne ist jeder herzlich eingeladen, am 8. November mehr über Forschung in Luxemburg zu erfahren – und eventuell sogar etwas dazu beizutragen.
Autor: Michèle Weber (FNR)
Photo © Oli Kerschen
Infobox
Im Dunkeln sehen – wie geht das? Was passiert, wenn du diese zwei Substanzen zusammenschüttest? Wie werden wir in Zukunft mit Computern interagieren? Kann man aus Bananen ein Klavier basteln?
Antworten auf diese und andere Fragen bekommen Besucher der Researchers‘ Days 2014 am 8. November, wenn sie bei den wissenschaftlichen Workshops im CarréRotondes mitmachen.
Fast 160 Forscher aus Luxemburg übermitteln in 22 Workshops einen Einblick in ihre faszinierende Welt. Ob Groβ oder Klein, jeder kann an diesem Tag selbst einen Laborkittel anziehen und mit den Forschern zusammen planen, mixen, knobeln, entdecken und im Gespräch mehr über deren Arbeit und Alltag erfahren. Mehr Informationen zu den Workshops auf www.researchersdays.lu.