Die jahrzehntelangen internationalen Bemühungen zum Schutz der Ozon-Schicht sind laut Wissenschaftlern erfolgreicher als gedacht. Einer am Dienstag veröffentlichten Studie zufolge schwindet die Konzentration schädlicher Treibhausgase wie FCKW in der Atmosphäre schneller als vorhergesagt. "Das ist ein großer globaler Erfolg. Wir sehen, dass die Dinge in die richtige Richtung gehen", sagte der Chefautor der in der Zeitschrift "Nature Climate Change" erschienenen Studie, Luke Western.

Demnach geht der Anteil der Gase in der Atmosphäre, die für das Ozonloch verantwortlich sind, seit 2021 zurück. Die Forscher hatten erwartet, dass es fünf Jahre länger dauert, bis die Höchstwerte erreicht sind und die Konzentration der Gase wieder schwindet. Wegen des Ozonlochs gelangt mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche, was negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat.

Die Verbesserungen gehen auf das Protokoll von Montréal von 1987 zurück. In der kanadischen Stadt wurde das Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) beschlossen worden. FCKW wurde früher häufig in Haarsprays, Klimaanlagen oder Kühlschränken eingesetzt.

Mit dem Beschluss von Kigali wurde 2016 dann auch ein Verbot von bestimmten Fluorkohlenwasserstoffen (FKW) durchgesetzt, die lange als FCKW-Ersatz für Kühlmittel verwendet worden waren. Diese sollen spätestens in den 2040er-Jahren nirgendwo mehr zum Einsatz kommen.

"Ohne das Protokoll von Montréal wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen", sagte Western, der an der Universität von Bristol forscht. Auch nationale Regulierungen hätten dazu beigetragen, die Konzentration der schädlichen Gase zu reduzieren, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Es stimmt optimistisch, dass diese Umweltverträge wirken können, wenn sie anständig durchgesetzt und befolgt werden."

Neben ihren Auswirkungen auf das Ozonloch sind FCKW und FKW Treibhausgase, die zur Erderwärmung beitragen. FCKW kann laut Western Hunderte Jahre in der Atmosphäre verbleiben, FKW etwa zwei Jahrzehnte.

Das Ozonloch wurde in den 1980er Jahren entdeckt. Schätzungen des UN-Umweltprogramms von 2023 zufolge könnte sich die Ozonschicht in den 2060er-Jahren wieder komplett erholt haben.