Angesichts des radikalen Kürzungskurses von US-Präsident Donald Trump hat Frankreich seine Forschungseinrichtungen aufgefordert, eine Aufnahme von Forschern aus den Vereinigten Staaten zu prüfen. "Viele namhafte Forscher stellen sich bereits Fragen angesichts ihre Zukunft in den USA", erklärte der Minister für Hochschulbildung und Forschung, Philippe Baptiste. "Wir würden natürlich gerne eine bestimmte Anzahl von ihnen willkommen heißen."

Baptiste forderte die Einrichtungen auf, ihm "konkrete Vorschläge" zu dem Thema zu unterbreiten. Die Universität Aix-Marseille in Südfrankreich hatte kürzlich bereits angekündigt, ein Programm zur Aufnahme von US-Forschern aufzulegen.

Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat seine Regierung die Bundesmittel für Forschung gekürzt und die Entlassung Hunderter Bundesangestellter beschlossen, die in den Bereichen Gesundheit und Klima arbeiten. Auf Kritik bei vielen Wissenschaftlern stieß zudem Trumps Ernennung des bekannten Impfskeptikers Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister.

Aus Protest gegen Kürzungen und Entlassungen durch die Trump-Regierung demonstrierten am Freitag Wissenschaftler in verschiedenen Städten in den USA. In der südwestfranzösischen Stadt Toulouse kamen französische Wissenschaftler zu einer Solidaritätskundgebung zusammen.

Auch in Deutschland gibt es Besorgnis angesichts des Kurses der neuen US-Regierung gegenüber der Wissenschaft. Es besteht jedoch auch die Hoffnung, nun vermehrt Forscher in die Bundesrepublik locken zu können.