Max-Planck-Forscher haben aus gesundheitlichen Gründen für ein dauerhaftes Beibehalten der derzeit geltenden Normalzeit plädiert. In den Tagen nach der in der Nacht zum kommenden Sonntag anstehenden Umstellung aus Sommerzeit steige die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte um 24 Prozent, die für Verkehrsunfälle um etwa sechs Prozent, erklärte die Max-Planck-Gesellschaft am Dienstag. Mit der Zeitumstellung werde die innere Uhr aus dem Takt gebracht.

Die Chronobiologe Manuel Spitschan vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen verwies darauf, dass ins Auge fallendes Licht in Nervenimpulse umgewandelt an die im Gehirn sitzende innere Uhr weitergeleitet wird. "Für unseren Körper ist und bleibt die Sonnenzeit das entscheidende Signal."

Es seien Konflikte vorprogrammiert, wenn Lichtsignale und die sozial festgelegte Uhrzeit nicht miteinander synchronisiert seien. Wenn die Menschen plötzlich eine Stunde früher aufstehen müssen, sei dies wie ein sozial bedingter Jetlag, erklärte Wissenschaftler Spitschan weiter.

Besonders Menschen mit Schlafstörungen oder chronischen Krankheiten würden bei Zeitumstellungen überdurchschnittlich stark leiden. Die Zeitumstellung sei ein komplett menschengemachtes Problem. Physiologisch wäre es schlauer, einfach die Winterzeit beizubehalten, erklärten die Max-Planck-Forscher.