Die EU-Kommission hat das am Dienstag verabschiedete Pandemie-Abkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Zeichen der weltweiten Zusammenarbeit gelobt. "Ein Pandemie-Abkommen ist ein entscheidender Schritt hin zu einem wirksameren und kooperativeren globalen Ansatz zur Prävention und Bewältigung künftiger Pandemien", erklärte EU-Gesundheitskommissar Oliver Varhelyi am Dienstag. "Die EU wird im Bereich der globalen Gesundheit weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen", fügte er hinzu.

In Genf in der Schweiz tagt seit Montag die 78. Weltgesundheitsversammlung. Am Dienstag segneten die Vertreter der mehr als 190 WHO-Mitgliedstaaten dort das globale Pandemie-Abkommen ab, nachdem am Vorabend bereits ein wichtiger WHO-Ausschuss grünes Licht gegeben hatte.

Mit dem Vertragswerk sollen Lehren aus der Corona-Pandemie gezogen und die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen künftige Pandemien verstärkt werden. Kern des Abkommens ist der schnelle Austausch über neue Krankheitserreger zwischen Staaten und Pharma-Unternehmen, um die rasche Entwicklung von Gegenmitteln zu ermöglichen.

Die technische Umsetzung des Abkommens muss noch von einer Arbeitsgruppe ausgehandelt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe sollen voraussichtlich bei der nächsten Weltgesundheitsversammlung 2026 von den WHO-Mitgliedstaaten abgesegnet werden. Danach kann die Ratifizierung des gesamten Pandemie-Abkommens beginnen. Damit es in Kraft treten kann, muss es von 60 Mitgliedstaaten ratifiziert worden sein.