Die Regierung in Dänemark plant ein Verbot von Gesichtsschleiern sowie die Unterbindung von Gebetsräumen an Schulen und Universitäten. Regierungschefin Mette Frederiksen sagte am Donnerstag Medienberichten zufolge, sie wolle das Tragen des sogenannten "Nikab" - ein Vollschleier für das Gesicht, der nur die Augen frei lässt und vorwiegend von muslimischen Frauen getragen wird - verbieten. Zudem solle es an den Bildungsinstitutionen keine Gebetsräume geben.
"Man hat das Recht, gläubig zu sein und seine Religion auszuüben, aber die Demokratie hat Vorrang", sagte Frederiksen laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die Regierungschefin wies darauf hin, dass es aufgrund von Gesetzeslücken eine "muslimische soziale Kontrolle" gebe, die zu einer "Unterdrückung von Frauen" in den Bildungseinrichtungen in Dänemark führe.
Im August 2018 war in Dänemark ein Gesetz in Kraft getreten, das die Verhüllung des Gesichts im öffentlichen Raum verbietet. Wer ein Kleidungsstück trägt, welches das Gesicht verdeckt - etwa einen Vollschleier - muss mit einer Geldstrafe rechnen. Frederiksen möchte das Gesetz nun auf Schulen und Universitäten ausweiten, wie sie Ritzau zufolge sagte.
Die Einrichtung von Gebetsräume hingegen soll nicht offiziell verboten, jedoch möglichst unterbunden werden werden. Frederiksen sagte dazu, sie würde es begrüßen, wenn die Minister für Bildung und Hochschulbildung, Mattias Tesfaye und Christina Egelund, "den Universitäten gegenüber klar zum Ausdruck bringen, dass es keine Gebetsräume in den Einrichtungen geben sollte", fügte sie der Nachrichtenagentur zufolge hinzu.