Die Zahl der Studienanfänger und Studienanfängerinnen in Deutschland wird laut einer am Mittwoch von der Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichten Prognose in diesem und im kommenden Jahr sinken. Ab dem Jahr 2027 sei dann ein Wiederanstieg zu erwarten, teilte die KMK in Berlin mit. Bis zum Jahr 2035 werde ein neuer Höchststand mit dann 446.000 neuen Erstsemestern erreicht, zehn Prozent mehr als im Jahr 2023.
Den zunächst anstehenden Rückgang erklärt die KMK mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) in mehreren Ländern. Von zuletzt rund 407.000 Neustudenten im Jahr 2023 sei für dieses und kommendes Jahr ein Rückgang auf bis zu 380.300 zu erwarten, ein Minus von über sechs Prozent. Dies liege etwa daran, dass in Bayern wegen der G9-Umstellung in diesem Jahr ein Abiturjahrgang fehle, in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein im kommenden Jahr.
Auch die Gesamtzahl der Studierenden werde sinken. Bei der Gesamtzahl prognostiziert die KMK erst für das Jahr 2030 eine Erholung. Dann sei mit rund 2,26 Millionen Studenten und Studentinnen in Deutschland zu rechnen, bis zum Jahr 2035 werde ein Anstieg auf 2,37 Millionen erwartet. Anders als bei den Erstsemestern wird bei der Gesamtzahl demnach kein neuer Höchstwert erreicht. Es bleibe ein Minus von etwa drei Prozent gegenüber den 2,45 Millionen Studenten im Jahr 2023 bestehen.
Regional sei mit unterschiedlichen Verläufen zu rechnen. In den westdeutschen Flächenländern werde die Gesamtzahl der Studenten im Jahr 2035 rund sechs Prozent niedriger liegen als 2023. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sei dagegen ein Anstieg um 7,7 Prozent zu erwarten, in den ostdeutschen Flächenländern um drei Prozent.