Deutschland, Land der Erfinder: Deutsche Hochschulen haben im Vergleich von allen europäischen Staaten zwischen 2000 und 2020 die meisten Patente angemeldet. Innerhalb dieser Zeit reichten deutsche Universitäten etwa 25.800 Patentanmeldungen ein, wie das Europäische Patentamt mitteilte. Es folgen Universitäten aus Frankreich mit 19.200 Anmeldungen und aus dem Vereinigten Königreich mit 13.100 Anmeldungen.
An der Spitze des deutschen Rankings steht die Universität München, die mit etwa 2200 Patentanmeldungen europaweit auf dem dritten Platz liegt, gefolgt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Freien Universität Berlin, die je um die 1400 Patente angemeldet haben.
Die Patentanmeldungen sind im Lauf der Jahre angestiegen. "Innovation rückt immer mehr ins Zentrum der Wirtschaft, es gibt einen Wettlauf um die besten Patente innerhalb der Industrien und zwischen den großen Weltregionen", erklärt Yann Ménière, Chefökonom des Europäischen Patentamts.
Dabei haben europäische Universitäten ihre Patentaktivitäten deutlich gesteigert. Der Anteil der europäischen Hochschulen an den weltweiten universitären Patentanmeldungen stieg von 24 Prozent im Jahr 2000 auf 45 Prozent im Jahr 2019.
Im Ländervergleich hält die französische Universität Grenoble Alpes mit etwa 3300 Patentanmeldungen die Spitzenposition in Europa. Es folgen die ETH Zürich und die Universität München.
Insgesamt kommen allerdings zwei Drittel aller Patentanmeldungen von Unternehmen, wobei kleine und mittlere Unternehmen 30 Prozent der Anmeldungen ausmachen. Digitale Technologien, Biotechnologie und die pharmazeutische Industrie bleiben wichtige Wachstumssektoren für Patente. Aber auch die Energiewende bringt neue Patente hervor, insbesondere bei Batterien.