Die Europäische Weltraumagentur (ESA) will bis 2028 einen eigenen europäischen Raumtransporter entwickeln, der Fracht zur Internationalen Raumstation ISS liefern und zurück zur Erde bringen kann. Auf ihrem Gipfeltreffen im spanischen Sevilla kündigten die 22 ESA-Mitgliedsstaaten am Montag einen entsprechenden Wettbewerb an, für den sich europäische Unternehmen bewerben können.

Die Welt stehe "an einem Wendepunkt der Weltraumforschung", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher. Es gebe einen "neuen Wirtschaftsbereich" und Privatunternehmen, welche "die Landschaft von Trägerraketen bis hin zur Erforschung revolutionieren".

Für den Wettbewerb können sich europäische Unternehmen bewerben. Wie das deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) am Montag mitteilte, ist die öffentliche Finanzierung für die ersten Phasen des Projekts laut ESA bereits gesichert.

Im Fokus des Gipfels in Sevilla stehen demnach Projekte, um die europäische Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Trägerrakete Ariane 6 zu gewährleisten und damit einen eigenständigen Zugang zum Weltraum wiederherzustellen.

Mit der Entwicklung der Ariane 6 war im Jahr 2014 begonnen worden. Der ursprünglich für 2020 vorgesehene Jungfernflug der neuen Rakete war bereits um zwei Jahre verschoben worden. Der erste Flug der Ariane 6 ist bis Ende des Jahres vorgesehen. Das Nachfolgemodell der Ariane 5 soll die europäische Raumfahrt unabhängiger machen.

"Von Sevilla geht ein starkes Zeichen für die Zukunft der europäischen Raumfahrt aus", erklärte Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Anna Christmann, die die Bundesregierung in Sevilla vertritt. Deutschland hat aktuell den Vorsitz im ESA-Rat inne.