Mehr als 1100 Patientinnen und Patienten einer Zahnarztpraxis in Cherbourg in Nordfrankreich sollen sich auf die Infektionskrankheiten Hepatitis B und C sowie HIV testen lassen. Bei einer Kontrolle seien "schwerwiegende" Mängel in der Praxis festgestellt worden, teilte die Gesundheitsbehörde der Region Normandie am Mittwoch mit. Die Praxis in der Stadt am Ärmelkanal wurde aufgrund der "besorgniserregenden" Situation für bis zu fünf Monate geschlossen.

Bei einer Inspektion der Zahnarztpraxis stellte die Gesundheitsbehörde nach eigenen Angaben "zahlreiche schwerwiegende Verstöße fest, welche die Sicherheit des Personals sowie die Qualität und Sicherheit der Behandlung gefährden". Die Behörde machte keine Angaben zur Art der Verstöße. Laut einem Bericht der Regionalzeitung "Presse de la Manche" wurden in der Praxis Geräte verwendet, die nicht ordnungsgemäß sterilisiert waren.

Obwohl die Behörde das Infektionsrisiko insgesamt als gering einstuft, sollen nun alle 1145 Patientinnen und Patienten, die sich seit der Eröffnung im Januar 2023 in der Praxis behandeln ließen, einen Hepatitis- und HIV-Test machen.