Olympia ohne Muskelkater und Tennisarm – aber dafür mit Köpfchen
Wer träumt nicht davon, sein Land bei Olympia zu vertreten? Blöd nur, wenn auf der Sprintbahn die Beine bereits nach 50 Metern schwer werden, beim Radfahren am ersten Berg Schluss ist und beim Tennis die Rückhand einfach immer im Aus landet.
Gott sei Dank gibt es eine Alternative – eine mit Köpfchen noch dazu. Seit 2007 nehmen Luxemburger Gymnasiasten an der European Union Science Olympiade teil. Dort kämpfen die besten Teams aus den Ländern der Europäischen Union um Gold in der Disziplin Naturwissenschaften.
Jedes Jahr gesucht: Die besten Naturwissenschaftler zwischen 15 und 17
Teilnahmeberechtigt an dem jährlich ausgetragenen Kräftemessen sind alle Schüler zwischen 15 und 17 Jahren, die ein Lycée oder ein Lycée Technique besuchen. Die Teilnehmerzahl hat sich dabei seit der ersten Auflage kontinuierlich erhöht. In 2012/2013 waren in Luxemburg über 1.800 Jugendliche aus 25 Schulen am Start.
Das liegt nicht nur daran, dass die Anmeldung über die Schulen erfolgt, sondern vor allem an der Philosophie, die hinter dem Wettbewerb steht: Spaß machen soll es - kein Teilnehmer hat Konsequenzen zu befürchten – außer die Teilnahme an der internationalen Endrunde im Erfolgsfall.
Das nationale Highlight: Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad
Wer in der internationalen Arena die Luxemburger Farben vertreten will, der muss jedoch erst mal die nationale Konkurrenz hinter sich lassen, und zwar in der zwei Etappen umfassenden Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad. Die erste Etappe ist sozusagen ein Einzelrennen, nämlich ein Multiple Choice Test, der 30 Fragen zu den Einzeldisziplinen Chemie, Biologie und Physik umfasst.
Die 24 Schüler und Schülerinnen, die diese Hürde am besten meistern, kommen dann in die Endrunde. Dort wird Naturwissenschaft dann zum Mannschaftssport: In acht 3er-Teams aufgeteilt, müssen die Vorrundensieger eine praktische Aufgabe lösen – die beiden besten Teams vertreten Luxemburg schließlich in Europa.
Das internationale Highlight: European Union Science Olympiade
Bei der European Science Olympiade schickt jedes Land seinen Top-Nachwuchs in Sachen Naturwissenschaften an den Start. Eine Woche dauert der Wettbewerb, der 2013 übrigens erstmals in Luxemburg stattfand. Dabei muss jede Mannschaft zwei jeweils vierstündige Wettkämpfe durchlaufen, in denen physikalische, chemische und biologische Fragestellungen gleichermaßen vertreten sind. Die Sieger werden – ganz in olympischer Tradition – in einer angemessenen Zeremonie geehrt.
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Foto: ©Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad
Infobox
Die Lëtzebuerger Naturwëssenschaftsolympiad als nationaler Vorentscheid zur European Union Science Olympiade wird seit 2006/2007 ausgetragen. Sie ist eine Gemeinschaftsinitiative der drei nationalen Fachverbände in den Bereichen Biologie, Physik und Chemie, - ABIOL, APHYL und ACHIL, sowie des Ministeriums für Bildung. Die Idee zur European Union Science Olympiade wurde 2001 in Irland geboren und 2003 erstmals umgesetzt. Heute schicken nahezu alle EU-Länder ihre besten Nachwuchsforscher ins Rennen.
Naturwissenschaften als Wettbewerb, der Spaß macht
Ziel: Interesse und Forschergeist wecken
Nationaler Wettbewerb jeweils im Herbst, europäische Olympiade im Frühjahr
Jeff Kohnen/Atert-Lycée Redange
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