Odyssea
Odyssea wurde 2013 von vier Luxemburger Meeresbiologen gegründet, um Menschen für meeresbiologische Themen, speziell den Schutz der Ozeane und Wale, zu sensibilisieren. Zur Mission von Odyssea gehören die vier Bereiche meeresbiologische Forschung, Schutz der Ozeane, Transfer von Wissen und internationale Kooperationen. Die Mitglieder von Odyssea nehmen an wissenschaftlichen Konferenzen teil, setzen sich bei strategischen Treffen für den Schutz der Ozeane und seiner Bewohner ein und berichten auf ihrer Webseite über neue Forschungsergebnisse. Odyssea vermittelt außerdem die Teilnahme an Feldforschungsprojekten z. B. nach Kanada oder Mozambik.
Vereinsaktivitäten basieren auf Forschungsergebnissen
Die Mitglieder von Odyssea sind überwiegend Meeresbiologen. Ihre Forschungsthemen fließen direkt in die Arbeit des Vereins mit ein. Beispielsweise hat die Naturschutzbiologin Mel Cosentino einige Zeit als Forschungsassistentin auf Walsafaris im Norden Norwegens gearbeitet. In einem anschließenden Forschungsprojekt hat sie die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Meeressäuger untersucht. Ökotourismus wie Walsafaris gelten als nachhaltig, da sie wenig invasiv sind und keine Schäden hinterlassen. Mel Cosentino konnte jedoch zeigen, dass die Präsenz der Beobachtungsschiffe das Verhalten der Pottwale verändert und ihren Atemrhythmus beeinflusst. Odyssea setzt sich daher für klare Richtlinien für verantwortliche Walsafaris ein, die im ‚Whale Watching Handbook‘ formuliert sind.
- Name: Odyssea a.s.b.l.
- Gründung: 2013
- Rechtsform: gemeinnütziger Verein
- Aktivitäten: Forschung, Schutz, Transfer und Kooperationen im Bereich Meeresbiologie
- Adresse: L-4260 Esch/Alzette, 37, rue du Nord
- Kontakt: info@odyssea.lu
- Ziel: Interesse an Meeresbiologie fördern, Schutz der Ozeane und seiner Bewohner
- Webseite: http://www.odyssea.lu/en/
Was ist das Ziel der Arbeit?
Odyssea widmet sich dem Schutz der Ozeane und seiner Bewohner, insbesondere der Wale. Durch wissenschaftliche Informationen und Transfermaßnahmen sollen Menschen für meeresbiologische Themen sensibilisiert werden. Die Mitglieder von Odyssea setzen sich beispielsweise dafür ein, dass auch im Binnenstaat Luxemburg die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik und rückläufige Fischbestände als relevante Themen wahrgenommen werden. Die Entwicklung von Konzepten für ein verantwortungsvolles Handeln ist für Odyssea ein globales Anliegen, das über Ländergrenzen hinweg angegangen werden sollte.
Wie gehen die Anbieter vor?
Die Vereinsmitglieder von Odyssea berichten auf ihrer Webseite über geplante und abgeschlossene Aktivitäten und stellen ihre Forschungsprojekte und Forschungsergebnisse vor. Auf nationalen Veranstaltungen wie dem Luxemburger Science Festival oder dem Researchers‘ Days informiert Odyssea über aktuelle Themen, beispielsweise über die Folgen von Plastik und Mikroplastik in den Ozeanen. Auf internationaler Ebene agieren die Vereinsmitglieder in Verbänden und NGOs. Der Präsident von Odyssea, Dr. Pierre Gallego, vertritt die luxemburgische Regierung als wissenschaftlicher Berater und stellvertretender Kommissar bei der internationalen Walfangkommission.
Auf dem Science Festival in Luxemburg hat Odyssea 2017 einen Workshop über die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik und Mikroplastik angeboten. Die Teilnehmer konnten eine interaktive Animation zur Verbreitung von Plastik im Ozean ausprobieren. Und sie erfuhren, welche unterschiedlichen Probleme für die Meeresbewohner durch Plastik verursacht werden kann. Schildkröten nehmen Plastik auf und verhungern, weil ihr Magen mit Plastik gefüllt ist. Mikroplastik verhält sich wie ein Schwamm, an dem Verunreinigungen und Gifte hängenbleiben. Über Plankton, das Mikroplastik aufnimmt, gelangt es in die Nahrungskette der Meeresbewohner und schlussendlich beim Menschen.
Feldforschung in Kanada und Mosambik
Über Kooperationspartner wie die Forschungsstation Mingan Island Cetacean Study (MICS) in Kanada oder das Freiwilligen-Programm Underwater Africa in Mozambique vermittelt Odyssea die Teilnahme an Feldforschungsprojekten. Auf der Forschungsstation MICS werden vom Boot aus im Golf von St. Lawrence Zwergwale, Buckelwale, Finnwale und Blauwale gesichtet und ihre Flossen und ihre Hautoberfläche fotografiert. Dies dient der Identifikation von Individuen, da die Pigmentierungsmuster und Flossenformen wie ein Fingerabdruck individuell verschieden sind. Im Freiwilligen-Programm Underwater Africa helfen die Teilnehmer bei Forschungsprojekten über Buckelwale, Mantarochen, Teufelsrochen, Korallenriffe und Delfine.
Nationale und internationale Aktivitäten des Vereins und die Organisation und Durchführung von Feldforschungsprojekten werden durch Sponsoren unterstützt wie dem Cluster Maritime Luxembourgeois und dem Commissariat aux affaires maritimes des Wirtschaftsministeriums.
Du interessierst dich für ein Freiwilligen-Programm?
Auf der Webseite von Odyssea kannst Du Dich über die aktuellen Freiwilligen-Programme informieren. Über Links zu den Kooperationspartnern gelangst du auf die Anmeldeseiten. Die Freiwilligen-Programme stehen jedem offen.
Text: scienceRELATIONS/Insa Gülzow