
Der Mondlander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace ist auf dem Erdtrabanten gelandet.
Gut sechs Wochen nach seinem Start ins All ist der Mondlander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace am Sonntag auf dem Erdtrabanten gelandet. "Blue Ghost" landete um 09.34 Uhr (MEZ) im Bereich von Mons Latreille, einer Vulkanstruktur auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite, wie das Missions-Kontrollzentrum mitteilte. Es ist das zweite Mal, dass einem Privatunternehmen die Landung auf dem Mond gelingt.
An Bord des Landers sind zehn Geräte der US-Raumfahrtbehörde Nasa, die wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen sollen, unter anderem zur Magnetosphäre des Erdtrabanten und zum Mondstaub. Der Mondlander von der Größe eines Flusspferds soll 14 Tage lang Daten sammeln und dabei unter anderem hochaufgelöste Bilder einer totalen Finsternis am 14. März aufnehmen. Dabei wird sich die Erde zwischen Sonne und Mond schieben und die Sonne vollkommen vom Horizont des Mondes verschwinden lassen.
"Blue Ghost" war Mitte Januar mit einer Rakete vom Typ Falcon 9 des Raumfahrtunternehmens SpaceX ins All gebracht worden. Mit an Bord war ebenfalls der Mondlander einer japanischen Firma, der im Mai einen Landeversuch auf der Mondoberfläche unternehmen wird.
Der Lander von Firefly Aerospace ist die zweite Privatmission, der das Aufsetzen auf dem Mond gelang: Im vergangenen Jahr hatte das texanische Unternehmen Intuitive Machines als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond gebracht. Dabei war der Lander jedoch umgekippt und hatte die Mission so vorzeitig beendet.
Intuitive Machines plant jedoch bereits eine Nachfolgemission. Am 6. März soll der Mondlander "Athena" auf "Blue Ghost" folgen und unter anderem Bohrungen nach Eis vornehmen. Außerdem transportiert "Athena" eine neuartige springende Drohne, welche die holprige Oberfläche des Mondes erkunden soll.
Die Nasa fördert private Mondmissionen mit 2,6 Milliarden Dollar und plant eine Rückkehr bemannter Landungen auf dem Erdtrabanten. Angesichts der Pläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump und seines Beraters Elon Musk, den Fokus der Raumfahrt auf den Mars zu verlagern, ist die Zukunft der Mondmissionen jedoch ungewiss.
Vor der erfolgreichen Mission von Intuitive Machines im vergangenen Jahr war nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden eine Mondlandung gelungen - angefangen mit der damaligen Sowjetunion im Jahr 1966.