Der erste "extreme" Sonnensturm seit 20 Jahren hat in vielen Erdteilen für beeindruckende Polarlichter am Himmel gesorgt. Auch in Deutschland war das Phänomen zu bestaunen.

Der erste "extreme" Sonnensturm seit 20 Jahren hat in vielen Erdteilen für beeindruckende Polarlichter am Himmel gesorgt. Auch in Deutschland war das Phänomen zu bestaunen.

Der erste "extreme" Sonnensturm seit 20 Jahren hat in vielen Erdteilen für beeindruckende Polarlichter am Himmel gesorgt. Das Phänomen erreichte die Erde am Freitagnachmittag und hielt in unterschiedlicher Stärke über das Wochenende an, wie das Weltraumwetterprognosezentrum der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) mitteilte. Auch in Deutschland war es zu beobachten.

Internet-User in vielen Ländern posteten Fotos vom bunt erleuchteten Nachthimmel. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlichte am Samstag im Online-Dienst X Bilder von einer pink glühenden Schneedecke auf den Alpen und Polarlichtern über der Frankfurter Skyline. Auch in weiteren Teilen Deutschlands und Europas war das Farbspektakel zu sehen.

In Amerika konnte das sonst nur an den Polen zu sehende Phänomen unter anderem in den USA, Chile und Argentinien bestaunt werden. Auch in Australien und Neuseeland veröffentlichten begeisterte User Fotos.

Bei einem Sonnensturm handelt es sich um "Explosionen von energiereichen Teilchen und Magnetfeldern, die von der Sonne ausgehen", erklärte Shawn Dahl vom US-Weltraumwettervorhersagezentrum (SWPC), das der NOAA angegliedert ist. Der Sonnensturm war Freitag als "extrem" eingestuft worden - zuletzt war diese Kategorie nach NOAA-Angaben im Oktober 2003 bei den sogenannten Halloween-Stürmen erreicht worden. Damals kam es demnach in Schweden zu Stromausfällen, in Südafrika wurden Transformatoren beschädigt.

GPS, Stromnetze, Raumschiffe, Satellitennavigation und andere Technologien könnten auch beim aktuellen Sonnensturm beeinträchtigt werden, teilte die NOAA mit. Am Samstag sprach sie von "Berichten über Unregelmäßigkeiten im Stromnetz und Beeinträchtigungen der Hochfrequenzkommunikation und des GPS".

Aufgrund möglicher Störungen durch Veränderungen des Erdmagnetfeldes empfahlen Behörden Satelliten- und Strombetreibern sowie Fluggesellschaften, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Das SWPC in den USA riet Bürgerinnen und Bürger dazu, sich vorsichtshalber mit Batterien oder Generatoren zu versorgen. Die Experten wiesen aber daraufhin, dass der Sonnensturm wenn, dann vor allem Hochstromleitungen beeinträchtigen könnte.

Elon Musk, dessen Starlink-Netzwerk rund 5000 Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn betreibt, teilte auf X mit, die Satelliten ständen unter großem Druck, hielten aber bisher Stand.

Chinas Nationales Zentrum für Weltraumwetter gab nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag eine Einstufung in die "Alarmstufe Rot" aus. Das Zentrum warnte demnach, dass der Sturm über das Wochenende anhalten werde und sich in den meisten Gegenden des Landes auf die Kommunikation und Navigation auswirken werden.

Der stärkste bisher gemessene geomagnetische Sturm wurde 1859 gemessen und ging als Carrington Event in die Geschichte ein, benannt nach dem britischen Astronomen Richard Carrington. Es hatte große Beeinträchtigungen des Telegrafen-basierten Kommunikationsnetzes zur Folge, setzte Telegrafen in Brand und verpasste Arbeitern Stromschläge.