Die Zahl der vermuteten Behandlungsfehler verharrt nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) auf hohem Niveau. Nach Angaben vom Montag wandten sich im vergangenen Jahr 6509 Versicherte an die Kasse, weil sie bei sich einen Behandlungsfehler vermuteten. Im Jahr davor waren es 5979 Versicherte gewesen.

Erfahrungsgemäß verdichten sich der TK zufolge in etwa jedem dritten Fall die Hinweise auf einen Behandlungsfehler so sehr, dass eine intensive Überprüfung in die Wege geleitet wird. Gleichzeitig sei von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen, weil viele Betroffene beispielsweise Fehler nicht erkennen oder ihre Krankenkasse nicht zu Rate ziehen.

Die Bandbreite der bei der TK gemeldeten Fälle ist sehr groß und reicht demnach von der Verabreichung eines falschen Medikaments über im Bauchraum zurückgelassene Tupfer oder Operationsbesteck bis zur Operation am falschen Arm oder Bein. Jede zweite Beschwerde betrifft den Angaben zufolge die Chirurgie und die Zahnmedizin.

Mit 33 Prozent ist die Chirurgie die Fachrichtung, bei der TK-Versicherte die meisten Fehler meldeten. Es folgten Zahnmedizin und Kieferorthopädie mit 17 Prozent, Allgemeinmedizin und Geburtshilfe mit jeweils acht Prozent sowie Orthopädie und Pflege mit jeweils sechs Prozent. Auf die Augenheilkunde entfielen vier Prozent der Fehlermeldungen, die sonstigen Facharztgruppen kamen auf insgesamt 18 Prozent.

Der Medizinische Dienst der gesetzlichen Krankenkassen veröffentlicht jedes Jahr im Sommer die Gesamtstatistik der vermuteten und bestätigten Behandlungsfehler in Deutschland.