Die US-Raumfahrtfirma Blue Origin hat erneut eine Gruppe von Weltraumtouristen erfolgreich an den Rand des Alls und zurück gebracht. Die New-Shepard-Rakete des von Multimilliardär Jeff Bezos gegründeten Unternehmens startete am Donnerstagmorgen um 08.00 Uhr (Ortszeit, 15.00 Uhr MESZ) von der Blue-Origin-Basis im Bundesstaat Texas und landete nach einem rund zehnminütigen Flug mit kurzzeitiger Schwerelosigkeit wieder in der Nähe des Abflugorts.
Unter den sechs Weltraumtouristen war die 21-jährige Studentin Karsen Kitchen. Sie ist damit die jüngste Frau, die jemals die 100 Kilometer über dem Meeresspiegel gelegene sogenannte Kármán-Linie überschritten hat, mit der die Grenze zum Weltall markiert wird.
Bei dem Ausflug ins All beförderte die New-Shepard-Trägerrakete zunächst die Weltraumkapsel mit den Passagieren nach oben. Nach dem Start entkoppelte sich die Kapsel dann von der Trägerrakete, die laut Blue Origin CO2-neutral angetrieben wird. Die Rakete landete dann präzise und in waagerechter Position wieder an ihrem Startpunkt.
Die Raumkapsel schwebte indes über die Kármán-Linie hinaus. Die Passagiere konnten so zum einen mit eigenen Augen die Erdkrümmung bestaunen - und zudem ihre Gurte lösen und sich für ein paar Minuten in der Schwerelosigkeit bewegen. Die Kapsel kehrte dann in die Erdatmosphäre zurück, ihre Fallschirme öffneten sich und sie landete in der Wüste nahe der Abflugstelle.
Es war bereits die achte bemannte Mission von Blue Origin. Beim ersten bemannten Flug im Jahr 2021 war Amazon-Gründer Bezos persönlich mit an Bord. Für die Flüge wird eine kleine und vollständig wiederverwendbare New-Shepard-Rakete verwendet, die nach Alan Shepard, dem ersten US-Bürger im All, benannt ist.
Zu den Kosten der Reisen an den Rand des Weltraums schweigt Blue Origin sich aus. Es wird allerdings vermutet, dass die Preise für die unterschiedlichen Passagiere stark schwanken - unter anderem in Abhängigkeit von ihrem Privatvermögen und etwaigen Anteilen, die sie am Unternehmen halten.