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Die Challenge:

Wie übermittelt man seinen Teamkollegen eine geheime Nachricht nur mithilfe von Matroschka Puppen? Ganz ohne Buchstaben, also indem man seine eigene Matroschka-Puppen-Sprache erfindet?  Keine Angst, die Challenge kann man mit X beliebigen Objekten nachstellen, man braucht dafür nicht unbedingt Matroschkapuppen. (die Liste findet ihr etwas weiter unten in der Infobox). Diese Kommunikations- Challenge war Teil der ersten Staffel der Take Off Show und hat für viel Spannung am Set gesorgt. Wir zeigen euch, wie ihr diese Challenge mit eurer Gruppe von Schülern oder Jugendlichen nachstellen könnt – eine Herausforderung, die eine effektive Kommunikation auf die Probe stellt.

Hier könnt ihr euch die Episode von Take Off anschauen, in der diese Challenge vorkommt:  https://youtu.be/YmFq1Z61CE0

Infobox

Was ist Take Off?

Take Off ist eine wissenschaftliche Science-Gameshow, in denen sich 12 smarte junge Erwachsene kniffligen Challenges stellen. In jeder Folge scheidet ein Kandidat aus. Im großen Finale nimmt dann der oder die Gewinnerin den Preis von 10.000 € mit nach Hause.

Die Show wird auf RTL, RTL Play und YouTube ausgestrahlt. Auf Instagram und TikTok gibt es kurze, unterhaltsame behind-the-scenes Videos mit den Kandidaten und den Moderatoren zu sehen.

Eine Science Challenge, ebenso wie ein Experiment, ermöglicht einerseits Wissenschaft interaktiv und spannend zu behandeln, andererseits aber auch die wissenschaftliche Methode zu vermitteln.

Regeln:

  • Die Gruppe, die zuerst die Aktion ausgeführt hat, die in der Nachricht steht, hat die Challenge gewonnen
  • Die Gruppen haben 15 Minuten* Zeit, sich gemeinsam auf eine Kommunikationssprache zu einigen, die nur mittels den zur Verfügung gestellten Objekten funktioniert. Die Teilnehmer dürfen sich so viele Informationen auf ein Blatt Papier schreiben, wie sie wollen.
  • Nach den 15 Minuten werden die Teams in zwei Teile eingeteilt. Ein Teil geht auf die eine Seite des Saals, die andere gegenüber auf der anderen Seite. 
  • Erst jetzt gibt der Challengemaster einer Hälfte des Teams die geheime Nachricht, die zu übermitteln ist.
  • Während der Challenge dürfen die Teammitglieder weder verbal noch nonverbal miteinander kommunizieren. Sondern NUR mit Hilfe der Objekte, die sie mittels einem Tablett hin und her tragen können. 
  • Es darf nichts auf die Objekte geschrieben werden.

 

*Um die Challenge etwas einfacher zu gestalten, kann man für diese Phase auch 20 oder 25 Minuten Zeit geben

Eckdaten 

  • Thema: Kommunikation
  • Dauer: 50-60 Minuten (ohne Vorbereitung)
  • Schwierigkeits-Level: Fortgeschritten
  • Wettkampf: In Gruppen zwischen 2 und 6 Personen.
  • Vorbereitung: + (nicht sehr aufwändig)

 

Infobox

Material und Vorbereitungen

Die Schwierigkeit der Challenge variiert je nach zur Verfügung gestelltem Material und der Zeit, die sie haben, sich auf eine Geheimsprache/Kommunikationsprotokoll zu einigen.

Für den Challengemaster (Person, die die Challenge vorbereitet):

  • Papier
  • Stift
  • Umschlag
  • Stoppuhr

Für die Challenge, pro Team:

  • 10 Streichholzschachteln
  • 10 Muttern
  • 1 Tablett
  • Papier
  • Stifte

 

Vor der Challenge sind folgende Vorbereitungen zu treffen:

  • Eine Aktion ausdenken, die die geheime Nachricht darstellt und die die Teams ausführen sollen, wenn sie die Nachricht entschlüsselt haben. Das kann etwas sein wie „Klettere auf einen Stuhl“ „Mach eine Pirouette“ „Gib dem Lehrer ein High-Five“… Es sollte nichts sein, was die Schüler durch Zufall ausführen können.
  • Die Aktion auf ein Blatt schreiben und in den Umschlag packen. Dies wiederholt man so oft, dass alle Teams einen Umschlag mit der Nachricht bekommen.

Konkreter Ablauf: Die wissenschaftliche Methode anhand der Science Challenge vermitteln

 Es ist entscheidend, dass alle Teilnehmenden identisches Material verwenden und die Regeln sowie Gewinnkriterien klar verstanden werden. Die Schwierigkeit der Challenge variiert je nach zur Verfügung gestelltem Material und der Zeit, die sie haben, eine Kommunikationssprache zu erfinden.

Der Ablauf der Challenge ist angelehnt an 4 Schritten, die es erlauben, die wissenschaftlichen Methode zu vermitteln: 1. Frage, 2. Hypothesen, 3. Experiment /Test 4. Schlussfolgerung.

Die Frage ist die eigentliche Challenge. Die Schüler formulieren anschließend ganz intuitiv ihre Hypothesen: Wie genau will ich die Challenge am besten lösen? Welche Methode ist am vielversprechendsten? Diese Hypothese wird danach im Experiment bzw. der Durchführung getestet. Wenn unterschiedliche Gruppen unterschiedliche Herangehensweisen haben, werden somit unterschiedliche Hypothesen getestet. Das Resultat zeigt dann, welche Hypothese die bessere war.

 

Infobox

Die wissenschaftliche Methode

Die wissenschaftliche Methode beginnt mit einer Frage, die man sich stellt. Ein Beispiel einer Frage könnte sein: „Welchen Einfluss hat Licht auf das Wachstum von Pflanzen?“ Anschließend formuliert der Forscher eine Hypothese, eine vorläufige denkbare Erklärung, zum Beispiel: „Pflanzen wachsen besser in hellem Licht, weil sie Fotosynthese betreiben können, um Nahrung herzustellen.”. Die Hypothese wird dann durch Experimente oder Beobachtungen getestet, um zu überprüfen, ob sie richtig oder falsch ist. In diesem Falle würde man die Hypothese testen, indem man zwei Gruppen von Pflanzen nimmt, eine Gruppe in hellem Licht platziert, die andere in Dunkelheit. Das Wachstum der beiden Gruppen würde man dann über einen bestimmten Zeitraum beobachten und die Ergebnisse vergleichen. Basierend auf den Ergebnissen zieht der Forscher Schlussfolgerungen, die entweder die Hypothese bestätigen oder verwerfen können: Nachdem die Daten analysiert wurden, stellen wir fest, dass die Pflanzen, die dem Licht ausgesetzt waren, besser gewachsen sind als die in Dunkelheit. Unsere Hypothese, dass Licht das Pflanzenwachstum fördert, wird bestätigt.

1. Frage stellen: Der oder die Challengemaster gibt die Frage bekannt: Wie kann eine geheime Sprache ohne Buchstaben, nur mithilfe von Streichholzschachteln und Muttern übermittelt werden? Die geheime Nachricht wird erst bekannt gegeben, nachdem sich die Teams gebildet haben (Punkt 3, Testen). Das Gewinnerteam ist die Gruppe, die die Aktion ausführt, die in der Nachricht steht.

2. Hypothesen formulieren: Nachdem alle die Regeln und Materialien kennen, haben die Teams 15 Minuten Zeit, Hypothesen zu formulieren und zu überlegen, welches Kommunikationssystem am besten geeignet ist, um eine geheime Nachricht schnell zu übermitteln. Nach Ablauf der 15 Minuten werden die Gruppen geteilt: Eine Hälfte erhält den Umschlag mit der geheimen Nachricht, während die andere Hälfte auf der gegenüberliegenden Seite des Saals steht und die Nachricht entschlüsseln muss.

3. Testen: Die Challenge beginnt. Die Hälfte des Teams mit dem Umschlag kann diesen nun öffnen und beginnen, die Nachricht mithilfe von Streichholzschachteln umzuwandeln. Während dieser Phase dürfen die beiden Teamhälften weder verbal noch non-verbal kommunizieren. Das Gewinnerteam ist das, das die Aktion in der Nachricht korrekt entschlüsselt und ausführt.

4. Schlussfolgerung/Erklärung: Gemeinsam diskutieren die Teams, welche Kommunikationssysteme sie entwickelt haben und welche effizienter waren als andere. Haben die Teams ihr System mit einer Testnachricht vorher überprüft? War die Kodierung jedes Buchstabens deutlich von den anderen zu unterscheiden? Wie viele Streichholzschachteln wurden benötigt, um einen Buchstaben zu kodieren?

* Wenn die Challenge etwas leichter sein soll, kann den Gruppen hier auch mehr Zeit gegeben werden. 15 Minuten sind sehr knapp.

 

Mögliche Methode:

Hier ist eine mögliche Methode zur Lösung dieser Challenge, die wir euch vorschlagen möchten. Schreib uns gerne in die Kommentare auf YouTube, wenn deine Schüler auf eine andere Idee gekommen sind!  😊

Die Streichholzschachtel kann sich in 9 deutlich unterscheidbaren Zuständen befinden, abhängig davon, wie weit sie zu einer Seite (rechts/links) geöffnet ist: ganz geöffnet, leicht geschlossen, halb geöffnet, fast geschlossen, ganz geschlossen. Diese Zustände sind in der ersten Spalte auf dem Foto zu sehen. Mit diesen 9 Zuständen lassen sich bereits 9 Buchstaben darstellen: A bis I. Zusätzlich können in jedem dieser 9 Zustände entweder 1 Mutter (Spalte 2) oder 2 Muttern (Spalte 3) hinzugefügt werden, was jeweils weitere 9 Zustände ergibt. Dadurch können die 26 Buchstaben des Alphabets dargestellt werden. Wenn man auch die Zahlen 0 bis 9 kodieren möchte, genügt es, eine dritte Mutter hinzuzufügen.

Unser Tipp: Es ist nicht notwendig, jedes Wort der geheimen Nachricht zu übermitteln. Es genügt, nur die wichtigsten Wörter zu übermitteln, damit die Teammitglieder die Aktion richtig verstehen und ausführen können. Zum Beispiel kann anstelle von "Mache eine Pirouette" einfach "PIRUETTE" geschrieben werden. Das spart Zeit. Aber darauf sollten die Schüler selbst kommen 😉

Mögliche Fehler: Egal welches System man sich ausdenkt, wichtig ist es immer, dass jeder Buchstabe des Alphabets durch einen klar unterscheidbaren Zustand des Objekts kodiert wird. Ein Team bei Take Off hatte zum Beispiel den gleichen Zustand für den Buchstaben „H“ und den Buchstaben „G“. Das Wort „High“ zu entziffern, war für sie fast unmöglich. Natürlich sollte die vorher abgemachte Sprache auch während des Wettkampfes nicht mehr geändert werden, da die Team-Mitglieder auf der anderen Seite dann nur verwirrt sind. Ein Vorteil kann es auch sein, wenn man die Ziffern 0 bis 9 kodiert. Ein Wort wie „Five“ kann man dann ganz einfach nur durch die Ziffer „5“ übermitteln. Der Nutzen der Ziffern hängt aber natürlich von der Nachricht ab.

 

Hier findet ihr noch weitere Take Off Challenges zum Nachmachen: (119) Take Off - Science Challenge Show 🚀 - YouTube In unserer Rubrik “Für Lehrer und Eltern” - “Ideen für den naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule” haben wir auch noch ein paar Science Challenges und auch eine ganze Menge Experimente, die du mit deiner Klasse einfach nachmachen kannst, mit vollständigen Unterrichtsentwürfen.

In unserer Rubrik „Experimentieren“ findet ihr außerdem noch zahlreiche Experimente zum selbst ausprobieren.

Autorin: Lucie Zeches (FNR)

Editoren: Joseph Rodesch, Michèle Weber (FNR)

Die Ausarbeitung dieser Rubrik wurde von science.lu in Kooperation mit dem Script (Service de Coordination de la Recherche et de l´Innovation pédagogiques et technologiques) durchgeführt.

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