Frank Meiers
Achtung! In Anbetracht der Gefahrenhinweise (siehe unten) sollen diese Experimente unbedingt in Anwesenheit eines Erwachsenen durchgeführt werden.
Allgemeine Einführung
Trockeneis hat mit gefrorenem Wasser nichts zu tun, sondern es handelt sich hierbei um festes Kohlenstoffdioxid (CO2). Unter -78,48°C ist der Stoff fest, bei höheren Temperaturen wird er gasförmig, und zwar ohne vorher zu schmelzen, d.h. flüssig zu werden - daher der Name Trockeneis.
Anschaffung
Kleine Mengen Trockeneis kannst du im Großhandel (z.B. Provençale) kaufen (Preis: 2-4 € pro kg). Zudem sind bei Luxair Catering am Flughafen direkt mehrere Kilo (min. 10 kg) zu haben (Tel: 24 56 59 86).
Lagerung
Das Trockeneis verflüchtigt sich relativ schnell, und da es keine Tiefkühltruhe gibt, die kalt genug ist, solltest du das Eis in möglichst gut isolierten Truhen aufbewahren. 10kg Anfangsgewicht sind trotzdem je nach Isolierung nach 24 Stunden auf mehr als die Hälfte geschrumpft.
Durchführung
Dieser Effekt funtioniert ähnlich wie die Schaumsäule. Diesmal bedienst du dich einer breiten Schüssel, in der nur warmes Wasser enthalten ist. Gebe Trockeneisstücke hinzu, bis es brodelt und dampft. Anschließend tränke einen langen Stofffetzen (etwas länger als der Durchmesser der Schüssel) in einer vorher zubereiteten Seifenlauge und reibe mit ihm zuerst nur den Rand der Schüssel ab. Dann tränke den Fetzen erneut und ziehe ihn in seiner Länge nach über die Schüssel von einem Rand zum anderen: Eine große Seifenhaut bildet sich über der Schüssel. Langsam steigt nun eine Seifenblase magisch hoch und zerbirst.
Tipps
Die aufsteigende Seifenblase kann in Shows als Art Wahrsagerkugel eingesetzt werden.
Seifenexperimente kannst du mit Hilfe von Lebensmittelfarbe oder fluoreszierenden Farben (Fluorescein, Rodamin) in der Mischung noch weiter aufpeppen. Siehe auch: www.stevespanglerscience.com oder netexperimente.de/chemie für viele Experimente mit Trockeneis.
Prinzip
Das ausweichende Kohlenstoffdioxid wird von der Seife in Blasen eingefangen – durch das Einseifen des Schüsselrands bildet sich, im Gegensatz zu vielen kleinen Blasen, nur eine einzige, große Blase. Das in ihr gefangene Gas drückt sie zunächst nach oben und erweitert die Blase immer mehr, bis sie zerplatzt.
Gefahrenhinweise
- Trockeneis sollte nur mit dicken Handschuhen oder einer Zange angefasst werden, denn es ist extrem kalt und kann auf der nackten Haut bereits nach wenigen Sekunden zu starken Kälteverbrennungen führen, bei denen Haut und Gewebe absterben.
- Bei versehentlichem Hautkontakt sofort entfernen! Nicht in den Mund nehmen und beim Experimentieren immer eine Schutzbrille tragen!
- Außerdem muss Trockeneis in gelüfteten Räumen aufbewahrt werden. Das Gas kann sich bei Sublimation auf das 760-fache seines ursprünglichen Volumens ausdehnen: CO2 ist schwerer als Luft und hält sich am Boden; in Konzentrationen von über 5% ist es in der Atemluft erstickend (und geruchslos, also nicht einfach detektierbar).
- Auch fest geschlossene Behälter können durch Druckaufbau im Inneren gefährlich werden: Beim Transport das Auto also gut belüften! Kleine Mengen Trockeneis können in der Kühlbox transportiert werden.
- Diese Experimente sollten nur in Anwesenheit eines Erwachsenen durchgeführt werden.
Autor: Joseph Rodesch (FNR), Liza Glesener
Foto: Frank Meiers
Infobox
- Trockeneis
- durchsichtige Schüssel
- Wasser
- Spülmittel
- Stofffetzen
- dicke Handschuhe
- Schutzbrille
gering