Ingo Knopf/scienceRELATIONS
Achtung: Experiment von einem Erwachsenen überwachen lassen! (siehe Abschnitt Gefahrenhinweise).
Durchführung
Für die große Version des Versuchs brauchst du einen ungefähr gleich großen Partner. Ihr stellt euch gegenüber und haltet einen Besenstiel waagerecht auf Schulterhöhe über den Boden. Über dem Besenstiel hängt ein Seil. An seinem unteren Ende ist ein schwerer Gegenstand wie etwa eine Karaffe befestigt. Am anderen Ende ist ein deutlich leichterer Gegenstand wie zum Beispiel eine Espressotasse angeknotet. Achte darauf, dass die Knoten fest sitzen!
Jetzt wird die Espressotasse waagerecht zur Seite gezogen, bis die Karaffe fast ganz oben hängt. Der Versuch ist startklar. Bitte deine Zuschauer Tipps abzugeben, was passieren wird, wenn du die Espressotasse los lässt. Erstaunlicherweise wickelt sie sich mit dem Seil um den Besenstiel und stoppt so den Fall der Karaffe.
Die kleine Version ist auch sehr effektvoll und du kannst sie alleine vorführen. Dafür knotest du eine Tasse an einen stabilen Schnürsenkel oder einen ca. 75 cm langen Bindfaden. Am anderen Ende befestigst du einen Kugelschreiber. Den Bindfaden legst du über deinen ausgestreckten Zeigefinger und ziehst den Kugelschreiber waagerecht zur Seite, bis die Tasse knapp unter deinem Finger hängt. Dann kannst du den Kugelschreiber loslassen. Er wickelt sich mit dem Bindfaden um deinen Finger und bremst so den Fall der Tasse ab.
Prinzip
Wenn der leichte Gegenstand losgelassen wird, fällt er in Richtung Erdboden. Gleichzeitig wird er aber von dem fallenden schweren Gegenstand mit dem Seil in Richtung Besenstiel oder Finger gezogen. Er fällt also in einer bogenförmigen Bewegung. Da sich sein Abstand zum Besenstiel oder Finger immer weiter verringert, dreht er sich immer schneller um ihn.
Das physikalische Prinzip, das dahinter steckt, kann man auf einem Drehstuhl nachvollziehen. Man fängt an, sich mit ausgestreckten Armen zu drehen. Wenn man sie dann an den Körper zieht, dreht man sich schneller. Eiskunstläuferinnen nutzen diesen Trick, um schnelle Pirouetten zu drehen. Genau so wird der leichte Gegenstand im Experiment beschleunigt, wenn sein Abstand zum Besenstiel oder zum Finger immer kleiner wird. Er wird so schnell, dass er mehrere Überschläge schafft.
Gefahrenhinweis
Bei diesem Versuch können die Requisiten zu gefährlichen Scherben zerbrechen! Führe den Versuch also nicht über hartem Boden durch. Scherben können auch entstehen, falls Espressotasse und Karaffe zusammenstoßen. Glas oder Keramikscherben können Schnittwunden machen. Führe den Versuch also nicht ohne Hilfe von Erwachsenen durch oder verwende Gegenstände, die nicht zerbrechlich sind!
Tipps
Achte darauf, dass die Knoten gut festgezogen sind. Verwende nur Gegenstände, die im Zweifelsfall auch kaputt gehen können...
Probiere aus, wie lange die Schnur sein muss, wie hoch du den schweren Gegenstand ziehen und wie du den leichten Gegenstand halten musst, damit der Versuch funktioniert.
Autor: Ingo Knopf/scienceRELATIONS
Video: Ingo Knopf
Infobox
große Version:
eine ca. 1,50 Meter lange Stange wie zum Beispiel ein Besenstiel
ein schwerer Gegenstand wie eine Karaffe oder eine Vase
ein deutlich leichterer Gegenstand wie eine Espressotasse oder ein Eierbecher
ca. 1,5 Meter stabiler Bindfaden oder dünnes Seil
kleine Version:
eine Tasse
ein Kugelschreiber
ein stabiler Schnürsenkel oder ein ca. 75 cm langer stabiler Bindfaden
große Version: schwer
kleine Version: einfach
ca. 30 Minuten um alles sicher zu befestigen und in Ruhe auszuprobieren