ArcelorMittal

ArcelorMittal

ArcelorMittal ist der weltgrößte Stahl- und Bergbaukonzern und hat seinen Sitz in Luxemburg.

Weltgrößter Stahlkonzern

ArcelorMittal ist der weltgrößte Stahl- und Bergbaukonzern und hat seinen Sitz in Luxemburg. Der Konzern ist auf fünf Kontinenten vertreten und betreibt in fast 20 Ländern Werke. In elektrischen Stahlwerken wird Stahl aus recyceltem Schrott gewonnen. Auch in Luxemburg ist die Produktion hochwertiger Stähle aus Schrott ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Im Großherzogtum gibt es neben dem Hauptsitz von ArcelorMittal ein Verwaltungsgebäude in Esch-sur-Alzette, in dem das Forschungs- und Entwicklungsteam untergebracht sind. Hier befasst man sich mit dem Bau von Produkten für die gesamte Firmengruppe, sowie für fünf Produktionsstandorte (Belval, Differdange, Rodange, Dommeldange und Bissen). Der Standort Belval ist auf die Herstellung von Spundwänden (große Stahlprofile, die in großen Infrastrukturen wie Häfen, Kais und Tunneln zum Bau großer Mauern oder zum Zurückhalten von Erde oder Wasser verwendet werden) und mittleren Trägern spezialisiert. Differdingen produziert die größten und schwersten Stahlträger der Welt, die man in den Fundamenten des One World Trade Centers in New York oder des Burj Al Khalifa in Dubai, dem größten Wolkenkratzer der Welt (828 Meter hoch), wiederfindet.

Am Standort Rodange werden verschiedene Schienenarten für den Schienenverkehr nach europäischen Normen gefertigt. Rodange bietet nicht weniger als 11 Referenzen von Schienen für Straßenbahnen an, die in Budapest, Taiwan, New York oder Tunis zu finden sind.

Das Werk in Bissen produziert Stahldraht für Zäune, Rankendraht und Betonverstärkungsfasern, die für den Bau von Großkonstruktionen auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel der Doha-Metro in Katar, exportiert werden.

  • Name: ArcelorMittal
  • Sitz: Luxemburg
  • Gegründet: 2007
  • Adresse: L-1160 Luxemburg, 24-26, Boulevard d’Avranches
  • Rechtsform: AG
  • Branche: Stahlindustrie
  • CEO & Verwaltungsratsvorsitzender: Lakshmi N. Mittal
  • Mitarbeiter: 209.000 (2018)
  • Webseite: https://luxembourg.arcelormittal.com

Was ist ArcelorMittals Strategie?

ArcelorMittal ist das größte Stahl- und Bergbauunternehmen weltweit. Vor der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 verfolgte ArcelorMittal eine konsequente Wachstumsstrategie. Werksübernahmen und Fusionen fanden in vielen europäischen und nicht-europäischen Ländern statt, von Argentinien bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Nach der Wirtschaftskrise hat ArcelorMittal seine Strategie der eigenen wirtschaftlichen Situation und den weltweit veränderten Handelsbedingungen angepasst. Obwohl punktuell immer noch in Betriebsübernahmen investiert wird, liegt der Fokus der Bemühungen auf der Entschuldung des Konzerns. Um stets mit innovativen Produkten am Markt sein zu können, unterhält ArcelorMittal eigene Forschungszentren und baut kontinuierlich seine Beziehungen zu anderen Forschungseinrichtungen im Umfeld Stahl aus.

Wie gehen die Anbieter vor?

Innovationen und Nachhaltigkeit

Um ArcelorMittal mittel- und langfristig weiter als führendes Unternehmen in der Stahlindustrie halten zu können, orientiert sich der Konzern an vier Grundsätzen. Sie sollen in allen Bereichen der Unternehmensführung implementiert und in die Unternehmensplanung mit einbezogen werden: globale Präsenz, überlegene technische Expertise, ein vielseitiges Portfolio mit innovativen Stahlprodukten und finanzielle Schlagkraft.

ArcelorMittals Innovationen müssen marktorientiert sein und strengen Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. So entwickelt der Konzern Stahllösungen für die Automobilindustrie, die in die Fahrgestellstruktur von Fahrzeugen, aber auch in eine Vielzahl von Bauteilen (Motor, Sitze, Tank, Schalldämpfer, Scheibenwischer, Karosserie ...) integriert sind. Die Herausforderung: Den besten Kompromiss zwischen Schlagfestigkeit und geringem Gewicht, um Kraftstoff zu sparen, zu finden.

Das Model 3 von Tesla wird aus Stahl gefertigt und nicht aus Aluminium wie das Model S. Stahlbleche können mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch verschweißt werden. Außerdem passt das Unternehmen seine Produkte stärker an Kundenwünsche im Bereich Nachhaltigkeit an. Es wurde beispielsweise ein Null-Emissions-Haus aus Stahl gefertigt, das vollständig recycelt werden kann.

ArcelorMittal Differdingen ist auf die Produktion von schweren Stahlträgern mit Überlänge spezialisiert. Um spezielle Kundenwünsche realisieren zu können, wurde in eine Reihe neuer Geräte investiert: einen Stahlrichter (einer der größten der Welt), der für eine perfekte Geradheit der Stahlprofile sorgt, eine neue Kühlstation, auf der die Stahlprofile zwischengelagert werden nach dem Walzen, eine Kältesäge und eine Presse, zum Glätten von Schnitten nach dem Abkühlen.

Ein Beispiel für eine nicht standardmäßige Realisierung des Standorts Differdingen: Im Jahr 2014 wurden 14 über 60 Meter lange Jumbo-Träger mit einem Gesamtgewicht von mehr als 380 Tonnen für den Bau einer Brücke der Deutschen Bahn produziert. Diese wurden "just-in-time" nach Dresden transportiert, um direkt installiert zu werden (Balken mit einer solchen Länge können nicht auf einer Baustelle gelagert werden). Deswegen war dieser Vorgang eine echte logistische Leistung!

Autor: scienceRELATIONS
Fotos: ArcelorMittal

Infobox

Nice to know

Zusammen mit der Französischen Firma Maison Confort France (MCF) und 15 anderen Firmen hat ArcelorMittal ein Haus aus Stahl entwickelt. Das MCF 2020 ist ein Null-Emissions-Haus und erzeugt selbst genügend Strom für den eigenen Betrieb und die Ladung eines Elektroautos.

Alle Bauteile aus Stahl lassen sich vollständig recyceln. Häuser aus Stahl sind in der Produktion umweltschonender als solche aus anderen traditionellen Baumaterialien. Sie belasten die Umwelt während der Konstruktionsphase weniger, da die Teile vorgefertigt werden können. So entstehen auf der Baustelle weniger Lärm und Schadstoffe durch LKW-Fahrten. Darüber hinaus vermeidet ein Metallrahmen den Verbrauch von Wasser, das in herkömmlichen Konstruktionen in großem Umfang verwendet wird, und die Erzeugung vieler Trümmer, die dann auf Deponien entsorgt werden müssen.

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