Joseph Rodesch (FNR)
Durchführung
Zur Verewigung des Handabdrucks mischt man in einer Plastikschale Fugenmörtel oder Gipspuder mit Wasser (siehe Packungsanweisung) und füllt die Mischung in den Deckel eines Schuhkartons oder in eine selbstgebaute Form aus Holz (einige Zentimeter hoch). Die Oberfläche mit einem Messer möglichst glatt streichen. Nun drückt man seine mit Vaseline eingefettete Hand leicht hinein, um den Abdruck zu bilden. Dieser sollte auch nach dem Zurücknehmen der Hand in der Masse bestehen bleiben. Das ganze lässt man nun vollends trocknen (Gips benötigt ungefähr 15 Minuten, beim Fugenmörtel hängt es vom gewählten Produkt ab). Ist die Masse komplett verfestigt, kann man die Form entfernen und die Plakette zum Schutz gegen Schmutz und Kratzer mit Klarlack überziehen.
Prinzip
Die Erstarrung von Mörtel oder Gips erfolgt nach einem Prozess, der in der Chemie als Hydratation bekannt ist. Unter Zugabe von Wasser beginnen der im Mörtel enthaltene Klinker (CaO) und auch Gips (CaSO4) mit der Bildung von Kristallen mit langen, nadelförmigen Auswüchsen. Diese verhaken sich ineinander und halten so die Gesamtstruktur stabil zusammen. Das beigemengte Wasser wird dabei zum größten Teil in die Kristalle integriert: Obwohl die Masse also eigentlich nun große Teile an Wasser enthält, ist sie in ihrer verfestigten Struktur doch trocken. (Siehe auch das Mr. Science Video auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=fYGUJo2pERA.)
Tipps
Reibt man die Form und die Hand mit etwas Vaseline ein, sind beide später leichter vom Abdruck zu entfernen.
Wer glaubt, er kann die Erstarrung mit warmer Luft beschleunigen, liegt falsch: Sie kann dadurch sogar gestört werden. Also weg mit dem Föhn!
Experimentieren
Man kann natürlich nicht nur Handabdrücke auf diese Art und Weise herstellen: Alles Mögliche lässt sich in Fugenmörtel und Gips verewigen. Gips ist außerdem auch nach dem Trocknen noch sehr leicht zu bearbeiten, z.B. kann man seinen Namen unter den Abdruck einritzen.
Entsorgung
Alle Materialien können im Hausmüll entsorgt werden. Achtung: Mörtel und Gips verfestigen sich auch unter Wasser! Um Verstopfungen zu vermeiden, sollte auch wässriger Mörtel oder Gips niemals in den Ausguss geschüttet werden - nur trocken entsorgen.
Autor: Joseph Rodesch (FNR), Liza Glesener
Fotos: Joseph Rodesch (FNR), Dieter Spillmann/PIXELIO
Infobox
(für ein bis mehrere Abdrücke)
- Fugenmörtel und/oder Gipspuder
- Wasser
- 1 Schuhkarton
- 1 Plastikschale/Schüssel
- 1 Rührstab
- 1 Messer
- evtl. Klarlack
- Vaseline oder Feuchtigkeitscreme
60 Minuten
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