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2018 spendeten mehr als 13 600 Menschen in Luxemburg ihr Blut. Auch wenn diese Zahl hoch erscheinen mag, benötigt das luxemburgische Blutspendezentrum des Roten Kreuzes jedes Jahr neue Spender, um eine dauerhafte Verfügbarkeit von Blutvorräten zu sichern. Möchtest Du aktiv werden, hast aber noch Bedenken? science.lu hat sich der Angst vor der Nadel gestellt, um Dich umfassend über dieses Thema zu informieren.
Das Blut ist ein flüssiges Gewebe, das für den Organismus lebensnotwendig ist und durch nichts ersetzt werden kann. Ungefähr 5 l werden durch unser Herz gepumpt und fließen in Blutgefäßen mit einer Länge von 200 km durch unseren Körper. Das Blut versorgt unser Gewebe und sämtliche Organe mit Nährstoffen (Mineralsalze, Vitamine usw.) sowie Sauerstoff und nimmt dabei die anfallenden Abfallstoffe auf. Außerdem spielt das Blut eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern (Viren, Bakterien), es ermöglicht den Hormonkreislauf und reguliert sogar unsere Körpertemperatur.
Wie kann mein Blut Leben retten?
Bislang gibt es keine Alternative für das menschliche Blut. Erleidet ein Mensch einen schweren Unfall und verliert dabei viel Blut, kann sein Leben nur mit einer Bluttransfusion gerettet werden. Allerdings sind Unfälle nicht die einzigen Situationen, in denen Blut gebraucht wird.
Einige Menschen leiden an Krankheiten, die sich auf die Eigenschaften des Bluts auswirken, so z. B. bei der Hämophilie (Bluterkrankheit). Bei dieser Erkrankung enthält das Blut nicht genügend Gerinnungsfaktoren oder die Betroffenen bilden Antikörper gegen diese Faktoren. Darüber hinaus werden Bluttransfusionen dringend bei der Behandlung von Krebserkrankungen benötigt.
Unglücklicherweise ist die Liste der betreffenden Krankheiten sehr lang und der Spendebedarf kann jeweils unterschiedlich sein. So werden je nach Art der Erkrankung nur einzelne oder aber mehrere Blutbestandteile übertragen. Bei Leukämie etwa ist eine Transfusion von Blutplättchen aufgrund einer zu geringen Konzentration im Blut des Patienten oftmals lebenswichtig.
Im Rahmen der Blutspende kann das Vollblut in rund zehn Minuten abgenommen werden oder aber es werden bestimmte Blutbestandteile wie Blutplättchen oder Blutplasma ausgewählt. In diesem Fall werden die verbleibenden Blutbestandteile dem Spender wieder zugeführt. Blutplasma enthält beispielsweise ein Protein namens Albumin für den Wiederaufbau und die Aufrechterhaltung der Blutmenge. Daher ist dieses Protein bei der Behandlung von schweren Verbrennungen oder sonstigen schweren Verletzungen von entscheidender Bedeutung.
Wie kann mein Blut einen Beitrag zur Forschung leisten?
Manchmal bekommt ein Spender einige Tage nach der Blutabnahme einen Schnupfen oder es tritt ein anderes Krankheitssymptom auf. In diesem Fall muss er das Blutspendezentrum schnellstmöglich darüber informieren, damit die betreffende Blutkonserve nicht für Transfusionen verwendet wird. Außerdem kann sich bei den im Vorhinein im Labor durchgeführten biologischen Untersuchungen herausstellen, dass bestimmte Gründe vorliegen, aus denen die Blutkonserve nicht verwendet werden sollte.
In einem solchen Fall wird die Blutkonserve, sofern der Spender dem zustimmt, streng vertraulich an ein Forschungszentrum in Luxemburg übersandt. Was geschieht dort? So wie auch die Blutkrankheiten sehr vielfältig sind, bei denen unterschiedlichste Mechanismen zum Tragen kommen, ist auch die Forschungstätigkeit äußerst breit gefächert.
Die diversen Formen der Leukämie, auch Blutkrebs genannt, werden beispielsweise in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht, deren Ziel es ist, die Patientenprognose sowie die therapeutische Behandlung zu verbessern. Zu diesem Zweck untersuchen die Forschenden insbesondere bestimmte Stoffe im Blut, sogenannte Biomarker, um festzustellen, ob sie den Ärzten bei der Diagnose der verschiedenen Arten von Leukämie hilfreich sein können. Dabei kann es sich z. B. um Proteine oder Gene handeln, die im Blut enthalten sind. Eine Blutspende, die nicht zur therapeutischen Behandlung eingesetzt wird, kann darüber hinaus Vergleichszwecken dienen oder aber einzelne oder mehrere Blutbestandteile werden entnommen und zu Versuchszwecken in Reagenzien umgewandelt.
Worum handelt es sich bei den Blutgruppen?
Um sicherzustellen, dass der Organismus das fremde Blut eines Spenders nicht abstößt, muss das übertragene Blut mit dem des Empfängers kompatibel sein. Zu diesem Zweck kommt generell das ABO-System zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein System zur Bestimmung der Blutgruppe eines Menschen. Mit den Buchstaben wird ausgedrückt, dass bestimmte Moleküle, die als Antigene A und B bezeichnet werden, vorhanden oder nicht vorhanden sind. Entweder das Antigen A oder das Antigen B liegt vor oder aber beide Antigene sind im Körper vorhanden. In sehr seltenen Fällen ist keines der Antigene vorhanden, was der Blutgruppe O entspricht. Deine Blutgruppe richtet sich also nach diesen Antigenen. Der Blutgruppe angefügt ist die Angabe + (Rhesusfaktor positiv) oder – (Rhesusfaktor negativ). Das bedeutet entweder, dass in Deinem Körper das Antigen D vorhanden ist oder aber nicht.
Infobox
Besuche die Website des Blutspendezentrums des Roten Kreuzes. Nachdem du dich angemeldet hast, erhältst du eine Einladung mit verschiedenen Terminvorschlägen. Beachte bitte auch die Ausschlussgründe, die bei der Blutspende gelten!