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Anm. der Redaktion: Dieser Artikel ist eine leicht angepasste Version eines Artikels, der auf Luxemburgisch in unserer Rubrik Mr Science veröffentlicht wurde.
Das Leben ist manchmal ungerecht – etwa, wenn’s ums Essen geht: Während bei manchen Menschen nach dem Essen schnell die Waage ausschlägt, können andere essen, was sie wollen ohne zuzunehmen. Wie kann das sein?
Schuld daran ist vermutlich das braune Fett. Das haben Wissenschaftler der TU München herausgefunden.
Was ist braunes Fett?
Braunes Fett verbraucht Energie und erzeugt damit Körperwärme. Die Natur hat das braune Fett vor allem für die frühe Lebensphase geschaffen. Als Kleinkind hat der menschliche Körper ein ungünstiges Verhältnis von Oberfläche zu Volumen – und verliert deshalb besonders leicht Wärme. Das braune Fett hilft: durch das Verbrennen von Energie heizt es den Körper – und verhindert so, dass der Säugling friert.
Das unterscheidet es vom „normalen“ weißen Fett. Das ist die ungeliebte Speckmasse, die uns dick macht. Es ist einfach eine Energiereserve für magere Zeiten
Was hat das braune Fett mit dem Dickwerden zu tun?
Die meisten Menschen haben auch als Erwachsene braunes Fett – wenn auch weniger als bei der Geburt. Bei ihnen kann weiterhin Energie in den „Fett-Ofen“ fließen, statt als Speckpolster gebunkert zu werden. So hemmt das Überbleibsel aus Kindertagen bei ihnen das Zunehmen.
Wie wird dieses Fett-Verbrennen ausgelöst?
Kälte bewirkt, dass die braunen Fettzellen aktiviert werden. Die Münchner Wissenschaftler haben aber jetzt herausgefunden, dass auch kohlenhydratreiche Nahrung diesen Ofen anschürt. Die Energie aus dem Essen wird also durch das braune Fett verbrannt – und macht nicht dick.
Woher kommen die Unterschiede bei den Menschen?
Dummerweise unterscheidet sich der Anteil an braunem Fett individuell. Zudem haben Frauen meist mehr davon als Männer. Und: mit den Lebensjahren schwindet diese Art von Fett immer mehr. Das könnte ein Grund sein, warum vor allem Männer im Alter zum Dickwerden neigen.
Autor: Ralf Butscher/scienceRELATIONS
Redaktion: Michèle Weber/FNR