© Julien Baratay

„Science meets Music" ist Event, das sich sowohl an Familien und Kinder richtet als auch an Wissenschaftler, Musiker und Tech-Freaks

Wie lässt sich ein Bild in Töne umwandeln? Kann man wirklich heraushören, ob ein Musikstück von einem Menschen oder einem Computer geschaffen wurde? Was ist die Wissenschaft hinter diesen Klängen? Wie kann man mit Hilfe einer Tesla-Spule Blitze im Rhythmus erzeugen? Und was wäre, wenn wir Außerirdische treffen würden? Wären wir in der Lage, die Bedeutung der von ihnen erzeugten Klänge zu verstehen?

Nun, es gibt viele Fragen. Und am 1. Mai gibt es die Möglichkeit, die Antworten zu all diesen Fragen selbst zu erkunden. Dann nämlich findet in der Rockhal, von 14 bis 19 Uhr, das Event „Science meets Music" statt. Die Veranstaltung bildet gleichzeitig den Auftakt des Esch2022-Projekts The Sound of Data, das von FNR, Rockhal, Uni Luxembourg und LIST gemeinsam initiiert wurde. Es ist ein Event, das sich sowohl an Familien und Kinder richtet als auch an Wissenschaftler, Musiker und Tech-Freaks.
Hier der Link zum Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/385416242982957

Im Foyer der Rockhal findet von 14 Uhr bis 18 Uhr eine „Science Fair“ statt, ähnlich wie beispielsweise das Science Festival. In interaktiven Workshops, die Musik und Wissenschaft verbinden, können Familien, Kinder und Erwachsene experimentieren, erleben und einfach Spaß haben. 

Im „Club“ der Rockhal findet ein Parallelprogramm statt, das sich eher an Erwachsene richtet. Dazu gehört neben einem Networking Event:

  • Ein visionärer Vortrag von Neil Harbisson, dem ersten anerkannten Cyborg, der Farben hören kann mit Hilfe eines Sensors in seinem Kopf.
  • Eine Performance von Neil Harbisson und Pol Lombarte, bei der die Herzschläge des Publikums auf der Bühne sonifiziert werden
  • Ein Performance-Vortrag des Musikers und Wissenschaftlers Valery Vermeulen, der erklärt wie er aus Daten Musik generiert
  • Eine Podiumsdiskussion zum Thema der Veranstaltung

Science and Music Fair: Besucher werden Teil der Transformation

Es geht um Experimente, die Wissenschaft und Musik miteinander verbinden, und in diesem Zusammenhang vor allem auch um alle möglichen Aspekte der sogenannten Sonifikation. Bei der Sonifikation werden Daten in Klänge umgewandelt.  Das Grundprinzip ist ähnlich wie bei der Visualisierung von Daten. Doch während dabei Elemente wie Linien, Formen und Farben verwendet werden, stützt sich die Sonifikation auf Klangeigenschaften wie Lautstärke, Tonhöhe und Rhythmus. Man hört also etwas, das man normalerweise nur sieht.

Zugegeben. Das alles klingt ein wenig abstrakt, wird aber ein Aha-Erlebnis für die ganze Familie. Versprochen! So werden sich die Teilnehmer und Besucher der Workshops und Installationen dem Thema Sonifikation nicht nur annähern, sondern haben zudem die Möglichkeit, durch eigene Bewegungen selbst zur Entstehung von Tönen und Klängen beizutragen. Die Besucher von „Science meets Music“ lernen außerdem, wie maschinelles Lernen funktioniert, welche vielfältigen Möglichkeiten sich für die Musik daraus ergeben, aber auch, was man mit Daten aus einen 3D-Bodyscan musikalisch so alles machen kann.

Visionärer Vortrag und Performance von Neil Harbisson: Farben nicht sehen, sondern hören

Parallel zu den Stationen im Foyer der Rockhal, die sich vor allem an Familien, und insbesondere das junge Publikum richten, bietet das Event aber auch noch Programmpunkte, bei denen auch Musiker, Tech Geeks und Wissenschaftler auf ihre Kosten kommen.

Dazu gehört zum Beispiel die Special Performance von Neil Harbisson. Der in New-York lebende Avantgarde-Künstler ist der weltweit erste Mensch mit einer implantierten Antenne im Schädel und zudem auch der erste offiziell von einer Regierungsbehörde anerkannte Cyborg.

Neil Harbisson ist seit Geburt farbenblind, kann aber mit Hilfe der Antenne Farben erkennen. Über einen Sensor werden die Farbfrequenzen erfasst und über einen Mikrochip im Kopf in hörbare Frequenzen umgewandelt. Der Künstler sieht die Farben also nicht, er hört sie. Gemeinsam mit seinem Partner Pol Lombarte wird der Cyborg die Herzschläge des Publikums in Farben und Töne umwandeln.

Wie schwarze Löcher und Verkehrsdaten klingen

Weitere Highlights der Veranstaltung sind zum Beispiel ein Ableton-Workshop, die Cymatics Performance von Mathieu Lebrun und Kevin Muehlen (siehe Video oben), eine Diskussionsrunde zu dem ganzen Thema und nicht zuletzt auch die Teilnahme von Valery Vermeulen.

Der Belgier ist Forscher der Abteilung für Mathematik und Informatik an der Universität Antwerpen und gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Datensonifikation. In seiner Lecture-Performance wird er unter anderem demonstrieren, wie schwarze Löcher klingen. Wer bislang also noch kein schwarzes Loch gesehen hat, erfährt dafür am 1. Mai, wie es sich anhört.

Der Zugang zur Veranstaltung ist kostenlos. Es ist keine Anmeldung nötig – mit Ausnahme des Networking Events um 14 Uhr, das ausschließlich für geladene Gäste reserviert ist. Ansonsten können alle Angebote (Workshops, Vorträge, Performances, Diskussionsrunde) von allen besucht werden.

Weitere Infos zu Science meets Music und The Sound of Data findest du auch auf Facebook 

Autoren: Uwe Hentschel, Jean-Paul Bertemes

Fotos: Julien Baratay, Rasmus Himmelstrup, Valery Vermeulen

Video: Mathieu Lebrun

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