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Auf dem Slow-Motion-Video erkennt man gut, wie beim Schlag des Musikers eine Welle von der Stelle ausgeht, an dem der Stick das Becken trifft – fast so, als ob man einen Stein ins Wasser werfen würde. Was dann passiert, haben Forscher mit einer speziellen Technik erforscht, bei der ein Laserstrahl auf das schwingende Becken gerichtet wird. So konnten sie die entstehenden Wellenmuster genau untersuchen.

Die Wellen sind verantwortlich für den Sound

Die ersten Wellen, die am Schlagpunkt entstehen, bewegen sich mit bis zu 1700 Metern pro Sekunde fort, das sind über 6000 Stundenkilometer, dreimal so schnell wie ein Düsenjet! Die Wellen werden an den Rändern des Beckens reflektiert, überlagern sich und bilden ein Wellenmischmasch. Innerhalb von 10 bis 20 tausendstel Sekunden nach dem Schlag entsteht so der scheppernde Anfangssound.

Jetzt gibt es nur noch wenige regelmäßige Schwingungen. Und das hat folgende Konsequenz: Regelmäßig wiederkehrende Schwingungen erzeugen einen Ton oder Klang. Wie zum Beispiel bei einer regelmäßig hin- und her schwingenden Gitarrenseite. Schwingt sie schnell, hört man einen hohen Ton, schwingt sie langsam, ist der Ton tief. Sind die Schwingungen aber chaotisch, also wenn keine Schwingung dominiert, dann hört man ein Geräusch. So ein Wellengemisch entsteht zum Beispiel, wenn man ein Blatt Papier zerreißt.

Ein Mischklang aus Ton und Geräusch

Der Sound eines Beckens hat beide Komponenten: viel Durcheinander, aber man kann noch ein paar regelmäßige Schwingungen raushören. Je nach Modell und Anschlagpunkt kann ein Becken heller oder tiefer klingen. Man kann den Sound also als Mischklang bezeichnen. Er ist einem Geräusch näher als einem Klang. Bei dem verwandten Gong hört man mehr regelmäßige Schwingungen heraus. Sein Mischklang ist einem Klang näher als einem Geräusch. Aber zurück zum Becken: Nach ungefähr einer Sekunde sind fast nur noch kurze, schnelle Wellen übrig. Sie ergeben den hohen Nachhall.

Dellen sorgen für typischen Beckensound

Wenn man sich die Oberfläche eines Beckens ansieht, kann man bei den meisten Modellen kleine Dellen erkennen. Bei handwerklicher Herstellung werden sie von Hand geschlagen. Und die Kunst besteht darin, sie nicht regelmäßig sondern eher zufällig zu verteilen. Sie sorgen dann noch zusätzlich dafür, dass die Wellen gebrochen und vermischt werden, um den typischen Beckensound zu erzeugen.
 

Autor : FNR
Video : RTL & FNR

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