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Vor dem Weiterlesen kommt erst mal eine Warnung, die ernst zu nehmen ist: Probiere Feuerspucken NIE ohne professionelle Anleitung aus. Verlasse dich nicht auf Anleitungen aus Büchern oder dem Internet. Oft werden darin die entscheidenden Kniffe vergessen, die für die Sicherheit wichtig sind. Beim Feuerspucken kann man sich zum Beispiel schwer verbrennen oder vergiften!
Wie bringt man Holz zum brennen?
Feuerspucker nutzen dasselbe Prinzip, das stolze Kaminbesitzer zum Holz hacken zwingt: Wenn man ein Streichholz an einen Holzstamm hält, kann man ihn nicht zum brennen bringen. Probiert man das aber mit feinem Reisig, fangen sie sofort Feuer. Die feinen Zweige können schneller auf die nötige Brenntemperatur erhitzt werden, als ein großes Stück Holz. Außerdem sind die kleinen Holzweige von allen Seiten von Luft umgeben. Das Feuer hat also immer genug „Nahrung“: brennbares Holz und Sauerstoff aus der Luft. Aus diesen zwei Gründen brennen auch gespaltene Holzscheite besser als ganze Stämme.
Wann funktioniert Feuerspucken?
Beim Feuerspucken versucht der Artist also den flüssigen Brennstoff so aus seinem Mund zu pusten, dass er zu möglichst feinen Tröpfchen zerstäubt. Die fangen dann leicht Feuer. Die Flammenfront breitet sich in der Brennstoffwolke rasend schnell in alle Richtungen aus, auch in Richtung Mund. Und hier kommt ein weiterer wichtiger Punkt beim Feuerspucken ins Spiel: Der Feuerspucker muss den Brennstoff mindestens genau so schnell von seinem Mund wegblasen, wie die Flammenfront voranschreitet. Das erkennt man gut auf der Nahaufnahme im Slow-Motion-Video.
Brennende Sporen
Feuerspucker können nicht nur flüssigen Brennstoff verwenden, sondern auch sehr feines, brennbares Pulver. Oft spucken sie getrocknete Sporen von Bärlapp. Das ist eine Pflanze, die in Nadelwäldern und in Heidelandschaften zu Hause ist. Die Bärlappsporen sind so klein, dass sie beim Auspusten eine Staubwolke bilden, die sich leicht entzünden lässt. Genau so können im großen Maßstab auch gefürchtete Staubexplosionen entstehen. Auch hier kommt wieder das Prinzip der möglichst kleinen Brennstoffpartikel und der optimalen Vermischung mit Luft zum Tragen. Hält man ein Streichholz etwa an Mehl, kokelt es nur schwach vor sich hin. Ist das Mehl aber als feiner Staub überall in der Luft verteilt, kann es explosionsartig verbrennen. So sind schon ganze Getreidemühlen in die Luft geflogen.
Autor : FNR
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