Infobox
- Maisstärke
- Speiseöl (z. B. Rapsöl, Sonnenblumenöl)
- Becher oder Glas
- Luftballon
5 Minuten Vorbereitung
Dieses Experiment ist ungefährlich.
Durchführung
Vermische einen gehäuften Esslöffel Maisstärke mit einem Esslöffel Speiseöl, so dass eine zähflüssige weiße Mischung entsteht. Eventuell musst Du etwas mehr Öl hinzugeben, damit die Mischung die richtige Konsistenz hat. Blase einen Luftballon auf und verknote ihn. Reibe den Luftballon 5-10 Sekunden an deinen Haaren oder an einem Wollpullover oder Schal. Halte den Luftballon in einer Hand und nimm einen gefüllten Esslöffel der Maisstärke-Mischung in die andere Hand. Bringe den Löffel mit der Maisstärke-Mischung in unmittelbare Nähe des Luftballons und beuge den Löffel leicht, so dass die Flüssigkeit heruntertropft. Die Maisstärke-Mischung sollte von dem Luftballon angezogen werden.
Tipps
Wenn das Experiment nicht funktioniert, gib noch etwas Öl zu der Maisstärke-Mischung hinzu, so dass sie flüssiger wird.
Prinzip
Die Maisstärke-Mischung wird von dem Luftballon angezogen weil der Luftballon durch die Reibung an Haaren oder Pullover elektrostatisch negativ geladen wurde und die elektrisch neutrale Maisstärke-Mischung leicht genug ist, dass sie von dem Luftballon angezogen werden kann.
Elektrische Ladung wird von winzig kleinen Teilchen getragen, die man nicht sieht: positiven Teilchen – die Protonen; und negativen Teilchen – die Elektronen. Gleiche Ladungen (also positiv und positiv oder negativ und negativ) stoßen sich gegenseitig ab; ungleiche Ladungen (also positiv und negativ) ziehen sich an.
Normalerweise findet man überall positive und negative Ladungen. Auch auf dem Luftballon sind sie anfangs gleichmäßig verteilt. Reiben wir den Luftballon an den Haaren oder an einem Wollpullover, nimmt er zusätzliche Elektronen auf. Der Luftballon wird dadurch negativ geladen.
Die Maisstärke-Mischung ist eine sogenannte nicht-Newtonsche Flüssigkeit, d.h. sie kann gleichzeitig fest und flüssig sein. Die Maisstärke-Mischung ist elektrisch neutral, d.h. sie enthält gleiche viele positive und negative Ladungen.
Nähert sich der negativ geladene Luftballon der Maisstärke-Mischung, drückt er die negativ geladenen Teilchen in der Mischung von sich weg. Die positiv geladenen Teilchen in der tropfenden Maisstärke-Mischung bleiben aber an ihrem Platz und können so von dem negativ geladenen Luftballon angezogen werden. Nach dem gleichen Prinzip kannst Du auch einen Wasserstrahl bewegen:
Alltag
Elektrostatik ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass wir manchmal im Alltag einen Mini-Stromschlag erfahren, z. B. wenn wir jemandem die Hand schütteln oder eine Autotür anfassen. Reibt dein Körper an einem Gegenstand oder synthetischem Material entlang, erhält er auch zusätzliche Elektronen. Diese überschüssigen Elektronen möchte der Körper wieder los werden. Das passiert, wenn Du mit einem elektrisch neutralen Gegenstand in Kontakt kommst, z. B. wenn Du aus dem Auto steigst und die Autotür anfasst, um sie zu schließen.
Weitere Experimente mit der nicht-Newtonschen Flüssigkeit:
Video: Linda Wampach, Melanie Reuter (FNR)
Text: Michèle Weber (FNR)