FNR
Seit 2013 gibt es eine Hightech-Werkstatt in Esch-Belval, wo jeder eine Idee in ein fertiges Produkt umsetzen kann. Das FabLab Luxemburg stellt Firmen und Privatnutzern digitale Maschinen wie 3D-Drucker oder Laserschneidmaschine zur Verfügung und bietet Zugang zu einem weltweiten Netzwerk zum Erfahrungsaustausch.
Architekten, Ingenieure, Forscher, Unternehmer, Schüler und Studenten – sie alle kommen mit einer Design-Idee ins FabLab und können lernen die vorhandenen Maschinen zu bedienen und ihre Idee zu verwirklichen.
Maßgeschneiderte Einzelteile, Prototypen und Spielzeug
Start-up Firmen produzieren Prototypen, Schüler entwerfen Spielzeug. Ein Architektur-Student kommt regelmäßig um Einzelteile für seine Modelle herzustellen. Er benutzt dafür die Laserschneidmaschine: ein brennender Laserstrahl schneidet die Teile aus einer dünnen Holzplatte aus.
Ein privater Nutzer benötigte ein maßgeschneidertes Einzelteil, um eine digitale Kamera an ein antikes Mikroskop anzuschließen. Der 3D-Drucker im FabLab machte es möglich: das fertige Teil aus Kunststoff erfüllt seine Funktion.
Jede Idee beginnt mit einem Entwurf auf dem Computer
Jede Idee beginnt mit dem Entwurf eines digitalen Modells in einer passenden Software, der als Bauplan für die computergesteuerten Maschinen dient. Die Nutzung der Werkstatt ist kostenpflichtig und erfordert eine kurze Einführung.
Wer gratis schnuppern möchte, kann dies am Dienstag- oder Donnerstagnachmittag im „Open Access“ Lab machen. „ Mitte 2014 hatten wir etwa 20 Nutzer die unabhängig arbeiten“, sagt Rodolfo Baïz, Manager des FabLab.
Wissen und Erfahrung soll geteilt werden
Rodolfo’s nächstes Ziel ist es eine lokale Gemeinschaft aufzubauen und den Erfahrungsaustausch zu fördern – auch innerhalb des globalen Netzwerkes, bestehend aus ungefähr 350 FabLabs in 60 Ländern. Entwürfe, Produktionsanleitungen und Schulungen sollen mit anderen Nutzern geteilt werden. Bei einem Kurs, den das Luxemburger FabLab anbietet, können Nutzer in anderen Ländern per Videokonferenz live zuschauen.
Fab Lab Kids: Wissenschaft und Technik spielend entdecken
Im Juni 2014 hatten Grundschulkinder aus der Südregion die Gelegenheit das Fab Lab zu entdecken. Sie bauten unter anderem ein mit Solarenergie gesteuertes Auto und eine Roboter-Version aus lauter Einzelteilen, die mit der Laserschneidmaschine hergestellt wurden!
Autor: Michèle Weber
Photo © FNR (Rodolfo Baïz, Manager des FabLab Luxembourg)
Infobox
Das FabLab Luxemburg befindet sich im Technoport Inkubator in Esch-Belval. Weitere Informationen unter www.fablablux.org.
Ein Prototyp ist ein Beispielexemplar eines Produktes, das später eventuell in Serienfertigung hergestellt werden soll.
Ein 3D-Drucker ist eine Maschine, die dreidimensionale Objekte aufbaut. Das Objekt wird mithilfe einer Software entworfen. Der Aufbau erfolgt anschließend computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Materialen wie z.b. Kunststoff, Keramik oder Metall, die Schicht für Schicht aufeinandergelegt und verbunden werden.
Beim Laserschneiden wird ein zweidimensionales Design benutzt. Ein infraroter Laserstrahlt brennt oder schneidet Einzelteile aus verschiedenen Materialen aus, z.B. Holz, Acryl, Leder oder Stoff.
Der FabLab Kids Workshop ist eine Initiative des Syndicat PRO-Sud, des Technoport (FabLab Luxembourg) und des FNR. Während den 3 Zyklen, die im ersten Semester 2014 abgehalten wurden, haben die Teilnehmer solargesteuerte und robotisierte Modellautos und Elektroautos gebaut.
http://www.prosud.lu/fr/bc/20/universite--education
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