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Die rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva) ist eine von vielen Wildbienen-Arten.

Was summt und brummt denn da im Großherzogtum? Das Musée national d’histoire naturelle (MNHN – naturmusée) wollte es genau wissen und hat in einem großangelegten Forschungsprojekt die Wildbienenvielfalt Luxemburgs unter die Lupe genommen. Dabei ging es natürlich nicht nur um die reine wissenschaftliche Neugier. Denn Wildbienen erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Natur. Zu wissen, wie es um die kleinen Insekten bestellt ist, wird damit zu einem Grundpfeiler des Naturschutzes. Dr. Alexander Weigand, Biologe und Kurator für Zoologie am ’naturmusée‘ erzählt im Interview, warum Wildbienen wichtig sind, wie er und sein Team ihnen auf die Spur gekommen sind und welche Bienenart ihn dabei am meisten fasziniert hat.

Über Dr. Alexander Weigand

Alexander Weigand bei der Feldarbeit (Foto: Alexander Weigand)

Dr. Alexander Weigand ist Biologe und hat im Bereich der Biodiversitätsforschung und Höhlenbiologie promoviert und ist seit 2019 Kurator für Zoologie am naturmusée. Nach einem Atlas der Stechmücken in Luxemburg arbeiten er und sein Team nun am Wildbienenatlas. Und auch das kommende Projekt wird sich mit Winzlingen beschäftigen. Denn der Schwebfliegenatlas ist bereits in Planung. Daneben geht er nach wie vor seiner Passion nach – der Erforschung von Höhlentieren.

Herr Weigand, Honigbienen kennt wohl jeder. Doch wie ist es mit den Wildbienen? Sind das so etwas wie die Vorfahren oder eher die verwilderten Verwandten unserer Honiglieferanten?

Es gibt ganz viele verschiedene Gattungen von Bienen. Die einzigen, deren Vertreter wirklich Honig herstellen, nennen sich Melipona und Apis. Erstere kommen in den amerikanischen Tropen vor und werden zum Beispiel in Brasilien zur Honigproduktion genutzt. Das ist kommerziell aber eher unbedeutend. Wirklich bedeutend ist hingegen die einzige europäische Vertreterin aus der Gattung Apis. Die Westliche Honigbiene Apis mellifera. Die hat der Mensch zu einem seiner wichtigsten Haustiere umgeformt. Andere Vertreter der Gattung leben vor allem in Asien. Auf der ganzen Welt gibt es also nur eine Handvoll Honigbienenarten.

Abbildung 1: Honigbienen auf der Wabe. (Foto: Antje Kraemer Photography)

Dem gegenüber steht die große Zahl an Wildbienen. Allein in Luxemburg haben wir bis jetzt über 370 verschiedene Wildbienen-Arten nachgewiesen. Und die haben ganz unterschiedliche Lebensweisen. Manche nisten in Schneckenhäusern. Andere im Boden. Oder im Holz. Oder in Stängeln. Wenige, wie zum Beispiel die Hummeln, bilden auch Völker. Aber die große Mehrheit der Wildbienen, sind Einzelgänger. Oder sie bilden Aggregationen. Wie die Schmalbienen oder die Sandbienen zum Beispiel. Das heißt, sie leben zwar allein, besiedeln aber als Gruppe einen zusammenhängenden Bereich. Da liegen dann die Bodenlöcher ganz nah beieinander. Wie die Häuschen in einem Dorf oder einer kleinen Stadt. Die Bandbreite ist bei den Wildbienen also enorm groß. Doch sie haben eines gemeinsam: Keine von ihnen produziert Honig. Das macht bei uns nur die domestizierte Westliche Honigbiene (Apis mellifera).

Abbildung 2: Eingang zum Nest einer solitär lebenden Sandbiene. Foto von Alexander Weigand (MNHNL).

Ein großer Pluspunkt für die Honigbienen, würden jetzt die Leckermäuler unter uns sagen. Aber mal Spaß beiseite. Welche Aufgaben kommt denn den Wildbienen in der Natur zu?

Wildbienen produzieren zwar keinen Honig, doch auch sie nehmen Nektar auf, um sich selbst mit Energie zu versorgen. Und sie sammeln Pollen, um dem Nachwuchs ein Pollenbett zu bauen. Dabei bestäuben sie natürlich auch die Pflanzen. Das ist eine ihrer Hauptaufgaben, wenn wir es mal aus Menschensicht betrachten. Und das ist ein wichtiger Punkt. Denn sie besuchen oftmals Pflanzen, die anthropozentrisch, also aus unserem Blickwinkel gesehen, keinen hohen Trachtwert haben. Weil diese Pflanzen wenig Nektar produzieren und damit für die Honigbiene und die Imker uninteressant sind. Viele Wildbienen aber sind Spezialisten. Sie sammeln nur den Pollen von gewissen Pflanzenarten oder Pflanzenfamilien, um ihre Larven zu füttern. Dabei bestäuben sie dann eben die Pflanzen, die von Honigbienen nicht oder nur wenig berücksichtigt werden. Manchmal haben sich Pflanze und Wildbiene so aneinander angepasst, dass die Honigbiene gar nicht mehr an Pollen und Nektar herankommt. Der Rotklee oder auch die Tomatenpflanze sind Beispiele für eine solche Koevolution. Wird eine Tomate durch ein Insekt bestäubt, so braucht dies eine schwere Hummel. Denn nur die ist durch ihre Körpergröße und die Vibration in der Lage, die Pollen herauszubekommen. Andere Blüten sind hingegen so klein, dass Hummeln oder Honigbienen dort nichts ausrichten können. In solche Blütenöffnungen passen nur sehr kleine Arten. Ohne Wildbienen hätten viele Pflanzenarten also deutlich weniger Bestäuber.

Quick Facts zu Wildbienen und Honigbienen

Auf der Erde tummeln sich gut 20.000 Bienenarten. Nur zwei davon, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) und die Östliche Honigbiene (Apis cerana) sind als Nutztiere im großen Maßstab domestiziert worden. Spricht man über all die anderen, so werden sie häufig unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst. Und die könnten unterschiedlicher nicht sein. Die kleinsten sind nur wenig mehr als einen Millimeter lang. So dick wie eine Kreditkarte. Die größten werden mit vier Zentimeter länger als unser Daumen. Ein paar wenige wie die Hummeln leben in Staaten zusammen. Aber 95 Prozent der Wildbienenarten bevorzugen es, allein zu wohnen – manche aber doch in enger Nachbarschaft zu ihren Artgenossen. Solitäre Lebensweise nennt man ersteres. Aggregation oder Staatenbildung nennt man das zweite Phänomen. Bienen fliegen auf Nektar. Der süße Saft der Blütenpflanzen gibt ihnen die nötige Energie. Pollen sammeln sie ebenfalls. Dieser Blütenstaub ist so etwas wie der Spermaträger der Blumen. Und er ist sehr eiweißreich. Die allermeisten Bienen sammeln ihn als Futter für ihren Nachwuchs und übertragen ihn bei ihrer Suche auf andere Blumen. Es gibt aber auch Ausnahmen. Kuckucksbienen legen ihr Ei einfach in das Nest einer fremden Bienenart und sparen sich damit das Pollensammeln. Und die Kuckuckshummel übernimmt gleich den ganzen Staat ihrer Wirtshummelart und lässt sie für sich schuften. Eine weitere Besonderheit sind Schenkelbienen (Macropis). Die sammeln auch noch Pflanzenöl. Bienen bevölkern die Erde seit mindestens 75 Millionen Jahren, wie Fossilienfunde belegen. Der Stachel, den vielen Bienenarten tragen, war früher mal ein Teil des Eilegeapparates. Denn Männchen fehlt er deshalb bis heute.

Anders als ihre zigtausenden Verwandten, verwandeln die Vertreter der Gattung Honigbienen (Apis) den Nektar in jene goldig-klebrige Masse, die wir Honig nennen. Dazu füllen sie ihren Honigmagen mit dem süßen Pflanzensaft. Den verbrauchen sie aber nur zu einem geringen Teil selbst. Den größten Teil tragen sie heim in den Bienenstock und erbrechen ihn. Ganz zur Freude ihrer Artgenossen. Denn das ist ihr Futtervorrat. Da das flüssige Gold aber auch uns Menschen schmeckt, haben es unsere Vorfahren bereits vor Jahrtausenden gesammelt. Bereits im alten Ägypten spannte man die kleinen Flieger dann für seine Zwecke ein. Mit Lehm versiegelte Schilfkörbe oder Tongefäße wurden zu Heimen für das Bienenvolk und Honig zum landwirtschaftlichen Produkt. Heute ist die Imkerei ein wichtiger Wirtschaftszweig. Über einhundert Millionen Bienenvölker werden weltweit gehalten. Die produzieren fast zwei Millionen Tonnen Honig im Jahr. Und auch das Wachs, das Bienen durch Drüsen an ihrem Bauch ausschwitzen, ist von Bedeutung. Die Tiere bauen damit die Waben für ihren Nachwuchs. Früher war er vor allem für Kerzen begehrt. Heute sind Kosmetikindustrie, Pharmazie oder Lebensmittelbranche dankbare Abnehmer.

Sie haben gemeinsam mit Ihren Kollegen an einem Wildbienenatlas gearbeitet. Welche Informationen haben Sie dafür zusammengetragen?

In unserem Projekt geht es uns vor allem um die Verbreitung der Wildbienenarten in Luxemburg. Wir wollen also wissen, welche Art an welchem Ort und zu welcher Zeit vorkommt. Daraus können wir dann ableiten, warum das so ist. Und wir wollen eine rote Liste erstellen. Darin halten wir fest, welche Wildbienenart besonders bedroht ist. Und was der Grund dafür sein mag. Das ist wiederum die Grundlage, um zukünftig Schutzmaßnahmen in die Wege leiten zu können. Das alles haben wir seit 2019 zusammengetragen. Aber natürlich nicht allein. Zu unseren eigenen Proben haben wir auch Datensätze unserer wissenschaftlichen Kollaborateure aus Privatsammlungen hinzugefügt, und von Umweltorganisationen wie SICONA, SIAS oder natur&ëmwelt. Ebenso nutzen wir das nationale Bestäubermonitoring vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) als Quelle. Oder aber Informationen aus dem „Insekteräich“-Projekt. Die sammeln seit ein paar Jahren in einer groß angelegten Studie Biodiversitätsdaten in den drei Naturparks Öewersauer, Mëllerdall und Our. Jetzt sind wir dabei, die Daten zu analysieren und zum Wildbienenatlas für Luxemburg zusammenzufügen. Der kommt dann im nächsten Frühjahr heraus.

Das heißt, Sie sind durch ganz Luxemburg gegangen und haben erkundet, was hier so fliegt?

Unser Team vom ’naturmusée‘ hat die Kerndaten gesammelt, ja. Dafür haben wir tatsächlich über 150 Standorte in Luxemburg beprobt, dort Fallen aufgestellt und auch zum Kescher gegriffen. Denn aus Literaturstudien wussten wir, dass beide Methoden ihre Vor- und Nachteile haben und man sie für das genaueste Ergebnis am besten kombiniert. Die Fallen waren kleine farbige Schalen, die wir auf Vegetationshöhe aufgestellt haben, sogenannte pan traps. Wir hatten UV-blaue, UV-gelbe und weiße. Denn es ist bekannt, dass die verschiedenen Wildbienenarten unterschiedlich farbige Blumen bevorzugen, und beispielsweise Rot als Farbe gar nicht erkennen können.

Abbildung 3 und 4: Pan-Trap mit den Becherfarben UV-gelb und weiß (links, Foto von Alexander Weigand, MNHNL) und Vane-trap im Feld (rechts, Foto von Claude Kolwelter, SICONA).

Zusätzlich haben wir noch eine sogenannte Vane-Trap genutzt. Die imitiert eine sehr, sehr große Blüte mit blau-gelber Farbnuance und wird vor allem von Hummeln bevorzugt. Die Fallen waren mit einem speziellen Alkohol gefüllt, der die Insekten für die anschließende Bestimmung sicher konserviert hat. Hinzu kam dann noch eine Besonderheit: Wir haben diese Fallen- und auch die Handfangkampagne nicht nur einmal pro Standort gemacht, sondern jeweils im Frühjahr, im Sommer und im Herbst. Denn während Honigbienen vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst fliegen, haben die verschiedenen Wildbienenarten auch unterschiedliche Flugperioden. Es gibt Arten, die fliegen zum Beispiel nur im Frühling; andere nur im Sommer und wieder andere nur im Herbst. Wenn man dann bloß in einer Saison sammelt, schließt man viele Arten automatisch aus. Außerdem hatten wir 25 Referenzstandorte. An diesen haben wir über zwei Jahre wiederholt beprobt, um ein Verständnis dafür zu bekommen, wie es um die Variabilität in unseren Daten bestellt ist.

Abbildung 5: Sammelstelle Canecher Wéngertsbierg, mit einer Vane-trap (rechts) und einer pan-trap (links). Foto von Alexander Weigand (MNHNL).

Da haben Sie ja eine Menge verschiedene Wildbienen gesehen. Haben Sie auch so etwas wie eine Lieblingsbiene für sich entdeckt?

Ich mag die Holzbiene sehr. Die ist so groß wie eine Hummel aber komplett violett-schwarz gefärbt. Mit dunklen Flügeln. Sie ist ein ganz schneller Flieger. Deshalb haben wir sie nur sehr selten fangen können. Sie ist eine solitäre Biene; lebt also allein. Und sie liebt Totholz. Große abgestorbene Baumstämme, umgefallene Bäume oder den Brennholzstapel hinterm Haus. Darin baut sie ihr Nest. Ich finde die Holzbiene sehr imposant, weil sie einfach eine sehr schöne, sehr große wilde Biene ist. Bisher dachte man, dass all die violett-schwarzen Flieger bei uns der Art Xylocopa violacea angehören. Durch die Arbeit am Wildbienenatlas konnten wir nun aber sogar noch eine zweite Art dieser Gattung hier in Luxemburg bestätigen: Xylocopa valga, die Südliche Holzbiene.

Abbildung 6: Gepinntes Exemplar einer Holzbiene Xylocopa violacea. Foto von Paul Braun (MNHNL).

Sie sagten, der Atlas wird Anfang nächsten Jahres fertig sein. Wo kann man dann darin stöbern?

Das Museum hat eine eigene Buchserie. Die nennt sich Ferrantia in Anlehnung an den berühmten Luxemburger Forscher Victor Ferrant, der von 1856 bis 1942 lebte. Unsere Atlanten, die wir ja über Steuergeld produzieren, werden immer in dieser Ferrantia-Serie frei zugänglich publiziert. Das heißt, die PDF kann dann auf der Website des Museums kostenlos heruntergeladen werden. Und wenn man wirklich ein gedrucktes Buch haben möchte, dann gibt es das auch für einen kleinen Betrag bei uns zu kaufen. Daneben haben wir noch ein paralleles Projekt, was vom Umweltministerium gefördert wird. Das nennt sich „Beelibre.lu“. Dort ist es unser Ziel, hochauflösende Bilder von lebendigen Wildbienen im Feld zu machen. Die werden dann mit dem Wildbienenatlas kombiniert. Und sie werden zusammen mit der gesammelten Literatur zu Wildbienen in Luxemburg und den Artenprofilen aus dem Atlas auf der Projektwebseite frei zugänglich für alle zur Verfügung gestellt. Außerdem haben wir eine Ausstellung mit den hochauflösenden Bienenbildern organisiert. Die war zwei Wochen lang in der Belle Etoile zu sehen und ein großer Erfolg.

 

Abbildung 7: Lebendexemplar einer weiblichen Holzbiene Xylocopa violacea. Foto von Antonio Cruz (beelibre, MNHNL).

Wie wird es jetzt mit Ihrer Forschung zu den Bienen weitergehen? Welche Highlights warten in den kommenden Monaten auf Sie und Ihre Kollegen?

Als erstes müssen wir natürlich den Atlas fertigstellen. Und die Rote Liste der Wildbienen. Mit dieser können wir uns noch fokussierter daran machen, die Regionen in Luxemburg rauszufinden, in denen der Großteil der bedrohten Wildbienenarten lebt. Das hilft uns dabei, sogenannte Bestäuberkorridore einzurichten. Das ist ein weiteres Projekt, das wir mit dem Umweltministerium haben. Da wollen wir sehen, wo es Sinn macht, bestehende Schutzflächen noch weiter miteinander zu vernetzen. Denn dadurch können auch stark isolierte Wildbienenpopulationen wieder zusammengeführt werden. Und im September werde ich dann einen Vortrag zur Wildbienenvielfalt beim Imkerkongress in Luxemburg halten. Darauf freue ich mich schon sehr. Bisher habe ich zwar bereits in einzelnen Imkervereinen mein Wissen zu den Wildbienen präsentieren dürfen. Doch auf dem Kongress erreiche ich natürlich ein sehr großes Publikum.

Autor: scienceRELATIONS/Kai Dürfeld
Redaktion: Michèle Weber (FNR)

 

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