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Unerfahrene Anleger legen ihr Geld oftmals schlecht an, weil sie zu sehr von psychologischen und soziologischen „Vorlieben“ anstatt von Wirtschaftsprinzipien beeinflusst werden. Fälschlicherweise meinen diese Anleger, dass sie das Richtige tun, indem sie viele verschiedene Aktien von bekannten Unternehmen wählen und Tipps aus den Medien befolgen.
„Gleichwohl lassen sich unerfahrene Anleger gerne von kurzfristigen Ereignissen beeinflussen, um ein Aktienportfolio mit maximalen Gewinnen zusammenzustellen“, erklärt Dr. Annica Rose, Postdoc-Forscher an der Luxembourg School of Finance, dem Fachbereich Finanzwissenschaften der Universität Luxemburg.
Dr. Rose unterteilte an der Börse in Helsinki gehandelte Aktien in unterschiedliche Gruppen je nach ihrer Beliebtheit bei Kleinanlegern und verfolgte anschließend ihre Performance über die nächsten drei Jahre. In der dreimonatigen Anfangsphase brachten beliebte Kleinanleger-Aktien oftmals höhere Gewinne als weniger beliebte. Nach sechs Monaten war es jedoch andersherum: Die am meisten gepriesenen Aktien waren weniger lukrativ. Ein Trend, der langfristig anhielt. Diese Forschungsergebnisse wurden kürzlich im führenden Fachjournal Review of Finance* veröffentlicht.
Kleinanleger lassen sich gerne beeinflussen
„Führt ein großes Unternehmen ein neues Produkt ein oder schaltet es eine beeindruckende Werbekampagne, lassen sich Kleinanleger gerne beeinflussen“, so Dr. Rose. „Oder sie sehen, dass der Preis einer Aktie steigt, und springen auf den Zug auf.“ Manchmal braucht es nur wenige Wochen, dass sich die Prinzipien von Angebot und Nachfrage durchsetzen und der Preis fällt wieder.
Verhaltensökonomen zeigten eine Reihe Vorlieben von Kleinanlegern am Markt auf. Zum Beispiel kommt es häufig vor, dass Kleinanleger gewinnbringende Aktien zu früh verkaufen und so Langzeitgewinne verpassen. Umgekehrt begrenzen sie oftmals nur widerwillig Verluste bei nicht lukrativen Investitionen. Dr. Roses Studie ist ein weiterer Beweis dafür, dass es sich bei größeren und langfristigen Investitionen bezahlt macht, sich besonnen zu informieren oder Fachleuten zu vertrauen.
Autor: Uni Luxembourg
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Infobox
Die neuesten Forschungsergebnisse aus der verhaltensorientierten Finanzmarkttheorie sind auch das Thema eines unterhaltsamen, rund 60-minütigen Vortrags in deutscher Sprache von Prof. Dr. Roman Kräussl, Luxembourg School of Finance, am Dienstag, den 13. Mai um 18 Uhr im Rahmen der Reihe „uni héich 10“. Die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie beschäftigt sich mit irrationalem Verhalten auf Finanz- und Kapitalmärkten. Unter dem Titel „Die 10 Entscheidungsfallen des Homo oeconomicus“ wird Prof. Kräussl gemeinsam mit dem Publikum die wichtigsten Fallen erarbeiten und ihren Einfluss auf das individuelle Verhalten und auf unsere Finanzmärkte diskutieren. Der Vortrag findet statt an der Universität Luxemburg, Campus Limpertsberg (162a, avenue de la Faïencerie) im Bâtiment des sciences, Hörsaal BS 003. Der Eintritt ist frei.
Systematic Trading Behavior and the Cross-Section of Stock Returns on the OMXH
http://rof.oxfordjournals.org/content/early/2013/11/11/rof.rft045.abstra...
• Kontakt Dr. Annica Rose: annica.rose@uni.lu oder communication@uni.lu, T. + 352 46 66 44 6525
• Kontakt Prof. Dr. Roman Kräussl: roman.kraussl@uni.lu; T. + 352 46 66 44 5442
Die Luxembourg School of Finance ist der Fachbereich Finanzwissenschaften der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften an der Universität Luxemburg. Die LSF bietet Aus- und Weiterbildungsprogramme an und betreibt innovative Forschung in den Bereichen Banken und Finanzen auf internationalem Niveau. Der “Master of Science in Banking and Finance” der LSF zählt pro Jahr über 60 neu eingeschriebene Studierende und insgesamt rund 450 Absolventen, von denen viele am Finanzplatz Luxemburg arbeiten. Weitere Informationen unter http://www.uni.lu/luxembourg_school_of_finance