(C) Shotshop & Andy Genen
Habt ihr schon einmal ein Buch gelesen, das so spannend war, dass ihr es gar nicht mehr aus der Hand legen konntet? So geht es gerade Lizzie. Aurélien, ihr Bruder, hat ihr ein Buch über die Erde und andere Himmelkörper geschenkt. Darin steht, dass die Menschen früher glaubten, die Erde sei eine flache Scheibe. Lizzie ist total fasziniert.
Lizzie: Nouga, weißt du, was hier steht? Die Menschen waren früher davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist. Stell dir das mal vor!
Nouga grinst: Ja, man läuft und läuft und irgendwann kommt man an den Rand der Scheibe… Haben die das damals wirklich geglaubt?
Lizzie: Eine Zeit lang schon. Hier steht aber, dass schon in der Antike, also vor mehr als 1500 Jahren, viele Menschen merkten, dass an der Vorstellung etwas nicht stimmen konnte. Sie haben zum Beispiel gesehen, dass bei Schiffen, die am Horizont auftauchen, immer erst der Mast zu sehen ist und erst dann das ganze Schiff. Wäre die Erde eine Scheibe, hätten sie sofort das gesamte Schiff sehen müssen. Schlau, was? Außerdem haben die Gelehrten von damals oft den Himmel beobachtet. Dabei haben sie schon früh gemerkt, dass die Erde rund sein muss.
Nouga: Aber hat dein Bruder nicht einmal erzählt, dass ein Forscher ganz viel Ärger bekommen hat, weil er gesagt hat, dass die Erde eine Kugel sei?
Lizzie: Das Buch erzählt auch von dem Forscher. Er hieß Nikolaus Kopernikus und hat vor 500 Jahren gelebt. Damals war aber den meisten Menschen schon klar, dass die Erde eine Kugel ist. Deswegen wurde er also nicht verspottet. Die Menschen waren aber der Meinung, dass sich im Weltall alles um die Erde dreht. Dem hat Kopernikus widersprochen. Er war nämlich Mathematiker und hat sehr viele Berechnungen gemacht. Er war sich irgendwann sicher: Nicht die Erde, sondern die Sonne steht im Mittelpunkt unserer Gestirne. Er behauptete, dass sich die Erde und alle anderen Planeten in festen Bahnen um die Sonne herum drehen würden.
Nouga: Klar, deshalb sprechen wir heute ja auch von unserem Sonnensystem.
Lizzie: Genau. Bloß hat dem Forscher Kopernikus niemand so recht geglaubt, denn er konnte seine Idee nicht beweisen.
Nouga: Er hätte doch einfach die Planeten durch ein Fernrohr beobachten können.
Lizzie: Das Fernrohr wurde erst später erfunden. Ein Forscher namens Galileo Galilei soll vor rund 400 Jahren eines der ersten nachgebaut und weiterentwickelt haben. Sein Fernglas war schließlich so gut, dass er damit viele Planeten beobachten konnte. Er glaubte an die Idee von Kopernikus. Aber auch ihm wollte niemand glauben. Erst modernere Geräte und neue Berechnungen haben schließlich gezeigt, dass Kopernikus, Galilei und all die anderen Recht hatten.
Lizzie ist stolz, dass sie so viel aus dem Buch behalten hat. Sie erklärt Nouga sogar noch, dass die Erde genau ein Jahr braucht, um die Sonne zu umrunden, und sich zusätzlich die Erde jeden Tag einmal um sich selbst dreht.
Autor: Jean-Paul Bertemes (FNR), überarbeitet: scienceRELATIONS
Illustration: Andy Genen
Foto: Shotshop
Infobox
Das Teleskop ist ein Werkzeug der Astronomie, mit dem man Himmelsobjekte genauer beobachten kann, die weiter entfernt sind. Das Teleskop fängt das Licht ein, das von den Sternen ausgeht oder das von beleuchteten Objekten reflektiert wird. Das Lichtbündel wird dann von einem gekrümmten Spiegel zum nächsten geschickt, wodurch das beobachtete Objekt vergrößert wird.
Die Vereinigung „Amateurastronomen in Luxemburg“ umfasst über 130 interessierte Personen und organisiert regelmäßig Exkursionen, an denen jeder teilnehmen kann. Sie schreiben außerdem auf ihrer Website über außergewöhnliche astronomische Ereignisse und haben ein Astronomie-Buch für Kinder veröffentlicht. Um mehr Informationen über die Tätigkeit der Vereinigung zu erhalten, besuchen sie ihre Website: www.aal.lu
Für Industrieländer gilt: Wo viele Menschen wohnen und arbeiten, ist auch viel Licht. Straßenlaternen, Reklameschilder, Autos und die Lichter in und an unseren Häusern strahlen in den Himmel; Flughäfen aber auch viele Nachtclubs haben oft sogar besonders Starke Lichter. Über unseren Städten liegt deshalb eine richtige Hülle aus Licht – wie eine Käseglocke ist sie über die Ortschaften gestülpt. Deshalb sieht man in der Stadt viele Sterne nicht so stark leuchten. Besonders betroffen sind aber Tiere, die nachts unterwegs sind. Zum Beispiel Zugvögel oder auch Nachtfalter. Sie werden von unserem Licht abgelenkt und geraten dabei oft in Gefahr. Deswegen schalten einige Städte in Europa die Straßenbeleuchtung von Mitternacht bis zum frühen Morgen ab. Das ist gut für die Tiere und spart außerdem viel Strom.