MNHN

Das Museum für Naturgeschichte befindet sich im ‚Hospice Saint-Jean’, einem ehemaligen Krankenhaus, das 1308 für mittellose Kranke am Fluss Alzette erbaut wurde.

Die interdisziplinäre Ausstellung des Nationalmuseums für Naturgeschichte (‚natur musée‘) erstreckt sich über zehn Räume und wurde zusammen mit den Forschern und Museumspädagogen entwickelt. In einem Ausstellungsraum wird beispielsweise die Biodiversität mit hunderten von Tieren dargestellt, die stellvertretend für die Vielfalt der weltweit 10 Millionen Arten stehen. In Sonderausstellungen werden zudem aktuelle und regional relevante Themen wie das Naturerbe Luxemburgs oder in Luxemburg gefundene Fossilien vorgestellt.

Das Museum für Naturgeschichte befindet sich im ‚Hospice Saint-Jean’, einem ehemaligen Krankenhaus, das 1308 für mittellose Kranke am Fluss Alzette erbaut wurde. Das Gebäude wurde vor der Eröffnung des Museums im Jahr 1996 vollständig restauriert und hat in seiner Geschichte auch als Waisenhaus, Lazarett und Frauengefängnis gedient.  An das Museumsgelände schließt das Forschungszentrum des Nationalmuseums mit seinen Laboren an, die vom wissenschaftlichen Personal des Museums wissenschaftlichen Mitarbeitern genutzt werden. Ein weiteres Gebäude steht für pädagogische Aktivitäten zur Verfügung. Hier können Kinder und Jugendliche dort zusätzlich für naturkundliche Themen sensibilisiert werden. Neben der Arbeit mit Schulklassen arbeitet die Museumspädagogik auch altersgerechte Workshops und Exkursionen für die schulfreie Zeit aus. Kinder und Jugendliche können am Museum Mitglied des Panda Clubs oder des Science Clubs werden und mit Gleichaltrigen an Workshops und Science Camps teilnehmen.

  • Name: Musée national d’histoire naturelle
  • Gegründet: 1854
  • Neueröffnung: 1996; Neugestaltung der Ausstellungen: 2017
  • Adresse: L-2160 Lëtzebuerg, 25, rue Münster
  • Ziel: Förderung des Interesses an Naturkunde, Dokumentation und Erhalt des Naturerbes Luxemburgs
  • Formate: Forschung, Ausstellungen, Workshops, Konferenzen, Führungen und Feriencamps
  • Geländenutzung: Museumsgebäude mit Ausstellungen, pädagogisches Zentrum, Forschungszentrum
  • Einrichtungen für Kinder und Jugendliche: Panda Club, Science Club
  • Externe Räumlichkeiten: Natur Mobil, Science Mobil
  • Webseite: https://www.mnhn.lu

Was ist das Ziel der Arbeit?

Über die verschiedenen Angebote des Museums soll das Interesse der Besucher für ihre Umwelt – speziell für das Natuerbe Luxemburgs – geweckt und gefördert werden. Die Aufgabe des Museums und des angegliederten Forschungszentrums ist es, das Naturerbe Luxemburg zu erforschen und zu dokumentieren, um so zu seinem Erhalt beizutragen. So bringt die Dauerausstellung dem Besucher Vorgänge in der Natur näher – verständlich und ergänzt durch den jeweils neuesten Stand der Forschung. Dies geschieht teilweise anhand von Exemplaren der Sammlung, wie beispielsweise in Luxemburg gefundene Fossilien von Dinosauriern.

Wie gehen die Anbieter vor?

Lernen durch Mitmachen

Das Nationalmuseum für Naturgeschichte fördert auf vielfältige Weise eine zielgruppengerechte Ansprache der verschiedenen Besuchergruppen, sowie die Nutzung und Pflege der eigenen Sammlungen. Besucher des Museums können durch die Ausstellungen gehen oder an Workshops und Führungen teilnehmen. Für Kinder im Alter zwischen 6-10 Jahren werden Aktivitäten im Panda Club angeboten, Jugendliche im Alter zwischen 11-18 Jahren können Mitglied des Science Clubs werden. In Kooperation mit dem FNR (Fonds National de la Recherche) wird alle zwei Jahre das Science Festival veranstaltet, an dem an über 60 Workshops in Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Vereinigungen die bunte Welt der Wissenschaften vorgestellt wird.

Mach mit! Citizen Science am Museum

Das Museum unterhält außerdem eine digitale Datenbank, in der sich über 1 Million Einträge zu verschiedenen Lebewesen, über 10.000 Einträge zu Biotopen und über 100.000 Einträge zu den Exemplaren in den eigenen Sammlungen befinden. Die Datenbank ist interaktiv und lädt Laienforscher dazu ein, ihre Beobachtungen digital zu sichern und somit selbst gesammelte Daten anderen zugänglich zu machen. Beispielsweise sollen in Luxemburg Vorkommnisse von Fledermäusen, schwarzen Gartenrotschwänzen und Biberratten dokumentiert werden. Auf der Datenbankwebseite werden Informationen zu der Art bereitgestellt. Man findet dort beispielsweise Information, wie man sich verhalten soll, wenn sich eine Fledermaus im Zimmer befindet. Die Besucher der Datenbank werden über eine Abfrage gebeten, Exemplare von bestimmten Arten zu melden. Erfahrene Naturfreunde können einen eigenen Account erstellen und regelmäßig eigene Daten über die Flora und Fauna Luxemburgs eintragen.

Das Natur Mobil und das Science Mobil

Um auch außerhalb der Räumlichkeiten des Museums über naturkundliche Themen zu informieren, werden vom Museum das Natur Mobil und das Science Mobil bereitgestellt. Beide Fahrzeuge können in entlegeneren Orten oder in naturkundlich interessanten Gebieten für Aktivitäten und Ausstellungen genutzt werden. Das Natur Mobil und das Science Mobil sind mit speziellen Geräten ausgestattet, die einfache naturkundliche Untersuchungen ermöglichen. Beispielsweise können im Natur Mobil Gewässerproben untersucht werden und kleine Wassertiere unter dem Mikroskop betrachtet werden. Im Science Mobil informiert eine Ausstellung zur Zeit über die Wissenschaft des Lichts und der Farben.

Autor: scienceRELATIONS
Fotos: MNHN

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