(C) Science News, Science Club

Oft hört man, dass Schokolade Stoffe enthält, die dies bewirken. Das ist jedoch FALSCH. In der Schokolade sind zwar Stoffe enthalten, die unser Gehirn beeinflussen KÖNNTEN, jedoch wirkt keiner dieser Stoffe wirklich.

Das Glückshormon Phenethylamin ist tatsächlich in Schokolade enthalten, es wird jedoch schnell von den Enzymen abgebaut, wenn es ins Blut gelangt. Man müsste 100 Tafeln Schokolade essen, damit die Dosis groß genug ist, um zu wirken.

Anandamid ist eine Droge, die auch in Cannabis enthalten ist, jedoch nur in sehr geringen Mengen in Schokolade vorkommt.

Serotonin ist ein Glückstoff, den der Körper selbst herstellt und der ebenfalls in Schokolade enthalten ist. Wenn dieser Stoff über das Essen von unserem Körper aufgenommen wird, dringt er zwar ins Blut, gelangt jedoch nicht ins Gehirn. Zwischen dem Blut und dem Gehirn gibt es eine Schranke, die die Substanzen filtert und einige davon durchlässt und andere nicht; das Serotonin gehört zu den zurückgehaltenen Substanzen.

Koffein ist ein Nervengift, mit dem sich die Kakaopflanze gegen ihre Fressfeinde schützt. Beim Menschen wirkt Koffein in kleinen Dosen anregend auf Herz und Kreislauf. Es wirkt sich jedoch nicht auf unsere Stimmung aus und bewirkt auch keinen Glücksrausch, andernfalls wären wir nach einer Tasse Kaffee high, da diese mehr Koffein als eine Tafel Schokolade enthält.

Warum macht Schokolade trotzdem glücklich?

Dass Schokolade glücklich macht, ist eine reale Tatsache. Jedoch liegt das einfach daran, dass derjenige, der Schokolade isst, sie auch gerne mag: ihr Aroma, den zarten Schmelz auf der Zunge, den süßen Geschmack im Mund … Dazu kommt noch die Gewohnheit, Schokolade zu besonderen Anlässen zu essen. Als Trost etwa oder als Belohnung. So gewinnt die Schokolade an emotionaler Bedeutung, und diese Gewohnheit verankert sich im Gehirn. Sobald Schokolade in der entsprechenden Situation gegessen wird, reagiert das „Belohnungssystem“ im Gehirn und der Botenstoff Dopamin wird freigesetzt.

Das Glücksgefühl beim Schokoladeessen wird also durch das Dopamin ausgelöst, jedoch nicht, weil es in der Schokolade enthalten ist, sondern weil das Gehirn selbst Dopamin freisetzt.

Dieser Artikel erschien im Science News 04/2009.

Infobox

Das Magazin Science News

 

 

Dieser Artikel erschien im Science News. Science News ist ein Magazin für junge Leute von 11-18 Jahren und erscheint 5 Mal pro Jahr.

 

Gediechtnes Firwat falen eis heiansdo Wierder einfach net an?

"D‘Wuert läit mir op der Zong“ – Jidderee kennt dat frustréierend Gefill en Wuert ze wëssen an et awer net ze faassen ze...

FNR
Videospiller Maache Ballerspiller aggressiv?

Politiker behaapten et, an de Medie liest een et och ëmmer nees: Videospiller mat Gewalt maachen aggressiv. Stëmmt dat w...

FNR
Oh Jëssess /Buuuhhh! Firwat si munch Mënsche méi fäertereg wéi anerer?

Wann op Halloween op eemol eng grujeleg Gestallt ëm den Eck geschlach kënnt, da kann ee sech emol e bëssen erféieren. Mu...

FNR

Auch in dieser Rubrik

SCIENCE CHECK Ziel mir keng: Was bedeutet es, arm zu sein?

Was ist Armut überhaupt? Wie kann man sie messen? Und was sind die Folgen für Menschen, die in Armut leben?

FNR
SCIENCE CHECK Ziel mir keng: Wie schlimm sind Antibiotikaresistenzen?

Es gibt weltweit immer mehr Bakterien, die resistent gegen Antibiotika sind. Wieso entstehen Resistenzen? Wie ist die Situation in Luxemburg? Und wird es bald neue Behandlungen für uns geben?

FNR
Science-Check Sind Antibiotikaresistenzen in Luxemburg unter Kontrolle?

Der übermäßige Gebrauch von Antibiotika hat zu einer besorgniserregenden Zunahme resistenter Bakterien geführt. Haben die Forderungen nach einem besseren Umgang mit diesen Medikamenten Gehör gefunden...

FNR