(C) Fondation Cancer/LIH
Ein Forschungsteam am Luxembourg Institute of Health untersucht mit Unterstützung durch die Fondation Cancer die Bildung von Metastasen bei Brustkrebs.
Brustkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Frauen. Wie bei der Mehrheit anderer Krebsarten auch ist die Bildung von Metastasen die häufigste Todesursache bei Brustkrebs (90%). Bis heute gibt es jedoch keine gezielte Therapie, die die Bildung von Metastasen verhindert.
Zu einem frühen Zeitpunkt der Bildung von Metastasen bekommen die Tumorzellen „invasive“ Eigenschaften, die es ihnen erlauben, den ursprünglichen Tumor zu verlassen und in die benachbarten Gewebe einzudringen und buchstäblich die physikalischen Hindernisse wie Blut- und Lymphgefäße zu verdauen.
Bildung von Invadopodia verhindern
Die invasive Eigenschaft der Tumorzellen ist mit der Bildung von so genannten „Invadopodia“ („invasive Füße“) verbunden. Diese erlauben es den Tumorzellen, sich durch angrenzendes Gewebe zu kämpfen. Demnach könnten die Invadopodia einen vielversprechenden therapeutischen Ansatzpunkt darstellen, um die Bildung von Metastasen zu stoppen.
Das Team von Dr. Clément Thomas, das am Luxembourg Institute of Health (LIH) dem Laboratory of Experimental Cancer Research angehört, interessiert sich vor allem für Proteine, die die Zusammenstellung und die Stabilisierung vom „Skelett“ der Invadopodia (Aktin-Cytoskelett) regeln. Ziel dieses Projektes ist es, Proteine zu identifizieren, dessen Hemmung die Bildung von Invadopodia bei Brustkrebszellen verhindern könnte.
Einflüsse der Tumor-Mikroumgebung werden untersucht
Das Forscherteam wird insbesondere untersuchen, wie Faktoren der Tumor- Mikroumgebung (wie zum Beispiel die Verringerung von Sauerstoff beim ursprünglichen Tumor, die sogenannte „Hypoxie“) die Produktion und die Aktivität von Proteinen des Aktin-Cytoskeletts, welche bei der Bildung von Invadopodia eine Rolle spielen und somit die Bildung von Metastasen auslösen, beeinflussen. Letztlich könnte die Deaktivierung dieser Proteine, in Kombination mit heutigen Behandlungen, die Bildung von Metastasen verhindern.
Die Fondation Cancer möchte dazu beitragen, dass dieses Forschungsprogramm, das schon erfolgsversprechende Resultate brachte, weitergeführt wird. Zur Unterstützung überreichte sie einen Scheck in Höhe von 455336 Euro.
Autor: Fondation Cancer/LIH
Foto: Fondation Cancer/LIH (v.l.n.r.: Dr Catherine Larue (CEO des LIH), Dr Clément Thomas (principal investigator, Department of Oncology, LIH), Dr Danielle Hansen-Koenig (Vize-Präsidentin der Fondation Cancer) and Lucienne Thommes (Direktorin der Fondation Cancer).
Infobox
Gegründet 1994 in Luxemburg, setzt sich die Fondation Cancer seit über 20 Jahren im Kampf gegen den Krebs ein. Neben der Information über Prävention, Früherkennung und Leben mit der Krankheit stellt die Fondation Cancer Betroffenen und ihren Angehörigen mit ihrem psychosozialen Dienst eine wertvolle Hilfe zur Verfügung. Die Unterstützung von Forschungsprojekten rund um Krebs bildet die dritte Säule der Arbeit der Stiftung, die alljährlich das große Solidaritätsevent 'Relais pour la Vie' veranstaltet. Die Missionen der Stiftung werden zu fast 100 Prozent durch Spenden und Vermächtnisse finanziert. www.cancer.lu.