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Dies stärkt die Idee, dass wir Lernprozesse nützen können, um Schmerzen zu lindern.
Gehirn kann Schmerzen ausblenden
Wissenschaftler wissen seit Jahren, dass sich ein anhaltender Schmerz in einem Körperteil verringert, wenn einem anderen Körperteil ein neuer Schmerz zugefügt wird. Diese Schmerzblockade ist eine physiologische Reaktion des Nervensystems, um dem Körper zu helfen, mit einer womöglich relevanteren neuen Gefahr fertig zu werden.
Das Experiment
Um dieses „Schmerz blockiert Schmerz“-Phänomen näher zu untersuchen, wurden einem Probanden am Fuß schmerzhafte elektrische Pulse verabreicht (erster Schmerz), woraufhin die Intensität des entsprechenden Schmerzes gemessen wurde. Der Proband wurde dann gebeten, die Hand in einen Eimer mit Eiswasser zu halten (neuer schmerzhafter Reiz, der zu einer Reduktion des ersten Schmerzes führt). In dem Moment, in dem der Proband dies tat, ertönte über Kopfhörer das Klingeln eines Telefons.
Nach mehrmaligem Wiederholen dieses Vorgangs, konnte man beobachten, dass der von der elektrischen Stimulation verursachte Schmerz reduziert wurde, wenn nur das Klingeln ertönte.
Weniger Schmerz dank Klingelton
Das Gehirn war so konditioniert worden, dass das Klingeln den physischen Mechanismus zur Schmerzblockade des Körpers auslöst.
Die Testpersonen fühlten nicht nur deutlich weniger Schmerz, es wurden auch weniger objektive Anzeichen von Schmerz beobachtet – zum Beispiel Aktivität in den Muskeln, die ein Schmerzempfinden im Gesicht ausdrücken, wie etwa Stirnrunzeln. An dem Test nahmen insgesamt 32 Personen teil.
Autor: Uni Luxemburg
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