© University of Luxembourg
Anlässlich der Rentrée des Lycée Edward Steichen in Clervaux (LESC) im September wird neben den 900 Schülern und Lehrkräften auch ein wissenschaftliches Team der Universität von Luxemburg vor Ort sein. Gemeinsam mit dem LESC werden diese Computervision-Experten sich dem Projekt „Smart Schoul 2025” widmen, das eine neue, technologisch versierte pädagogische Ausrichtung vergegenwärtigt.
Während der nächsten drei Jahre wird das Team des Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) der Universität modernste Computervision-Technologien im gesamten LESC einbinden und den Schülern einen Einblick geben, wie moderne Datenwissenschaften und Computertechnologien unsere Welt bereichern.
Digitale Technologien kreativ einsetzen
Computervision befasst sich damit, wie Computer benutzt werden können um Bilder und Videos zu verarbeiten und somit unsere Einblicke in die Welt zu verbessern. „Dieses Gebiet ist ein Musterbeispiel für Informatik und Technik – Fächer, die Schüler eher einschüchtern“, sagt Dr. Djamila Aouada, Leiterin des Computervision-Teams von SnT. „Es ist intuitiv verständlich, fast sofort wahrnehmbar und kann in vielen Bereichen des täglichen Lebens eine Rolle spielen.“
Die aktuelle Forschung im Bereich Computervision bei SnT umfasst die Verwendung der 3D-Bewegungserkennung, um Schlaganfall-Überlebende durch Rehabilitationsübungen zu führen und die Gesichtserkennung stabiler zu gestalten. Smart Schoul 2025 möchte Schüler durch die Einführung solcher Technologien motivieren, sich intensiver mit Informatik zu beschäftigen.
„Es ist unser Ziel, die digitalen Bürger von morgen zu schulen“, fährt Dr. Aouada fort. „Und das bedeutet nicht nur, Schüler zum Einsatz von Verbrauchertechnologien zu ermutigen. Diese „digitalen Bürger“ werden lernen, wie sie als unabhängige und verantwortungsbewusste Akteure Technologien kreativ einsetzen können.“
Schüler und Studenten schrittweise beim Erwerb der Fähigkeiten und Strategien unterstützen
Dank eines Promoting Science to the Public (PSP) Flagship Grant des Luxembourg National Research Fund (FNR) sowie einer beratenden Partnerschaft mit dem Luxemburger Ministerium für Bildung und Jugend verfolgt Smart Schoul 2025 das Ziel, Luxemburg in Spitzenstellung zu bringen, wenn es darum geht, die Bildung an die Bedürfnisse einer zunehmend technisierten Gesellschaft anzupassen.
„Um die Position Luxemburgs im ICT-Bereich zu stärken und zu festigen und unser Land zu einem echten Kompetenzzentrum für Hightech zu machen, brauchen wir hochqualifizierte Fachkräfte“, sagt Claude Meisch, Minister für Bildung, Kinder und Jugend. „Diese sind häufig nicht ausreichend vorhanden. Ziel sei es deshalb, Schüler und Studenten schrittweise beim Erwerb der Fähigkeiten und Strategien zu unterstützen, mit denen sie den Herausforderungen der digitalen Gesellschaft und der technologischen Innovation gerecht werden können.
3D-Körperscanner am Eingang des LESC installiert
„Mit unserem PSP-Flagship-Programm möchten wir dazu beitragen, langfristige und weitreichende wissenschaftliche Aktivitäten einzurichten, die sich nachhaltig auf die Öffentlichkeitsarbeit in Luxemburg auswirken“, sagt Marc Schiltz, FNR Executive Director. „Wir freuen uns, das Projekt Smart Schoul 2025 zu unterstützen, da es unserer Ansicht nach innovativ, kreativ und gut auf die aktuellen Prioritäten der Luxemburger Bildungspolitik für digitale Kompetenzen abgestimmt ist. Darüber hinaus ist es gut, dass Smart Schoul 2025 Lehrer, Forscher, Schüler und Eltern einbindet.“
Das SnT Computervision-Team hat mithilfe seines Industrieforschungspartners Artec 3D, Marktführer für 3D-Scantechnologien mit Hauptsitz in Luxemburg, bereits einen 3D-Körperscanner (den „Artec Shapify Booth“) am Eingang des LESC installiert. In der Scannerkabine können die Schüler ihre 3D-Körperscandaten für jedes Projekt abrufen, das sie sich vorstellen können – ob für Kunst, Biologie, Mathematik oder Technik. „Als Luxemburger Unternehmen sind wir stolz auf unsere Beteiligung an diesem zukunftsweisenden Bildungsprojekt“, sagt Art Yukhin, CEO von Artec 3D. „Wir freuen uns, dass die nächste Generation luxemburgischer Wissenschaftler und Ingenieure mit unserer Hardware ausgebildet wird.“
Ethische Anforderungen bei der Arbeit mit privaten Daten erlernen
Um diese Daten zu verwenden, lernen die Schüler, Codes zu ändern, mit Datensätzen zu arbeiten und die algorithmischen Grundlagen zu verstehen, die den gesamten Prozess bestimmen. Der Zugriff auf dieses leistungsstarke Tool zeigt den Studenten, dass Technologie ein Mittel ist, um ihre unterschiedlichen Ziele zu erreichen – und nicht nur dem Selbstzweck dient. „Unser Hauptziel ist die Förderung effizienten Lernens, das unsere Schüler darauf vorbereitet, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu meistern und zu verantwortungsbewussten, aktiven Bürgern des 21. Jahrhunderts zu werden“, erklärt Jean Billa, Direktor des LESC.
„Es ist auch wichtig, dass die Schüler die ethischen Anforderungen bei der Arbeit mit privaten Daten erlernen“, fügt Herr Dr. Al Ismaeil, Forscher bei SnT und Projektmanager für Smart Schoul 2025, hinzu. „Durch den Zugriff auf diese Technologien haben sie die Möglichkeit, wirklich zu verstehen, was private Daten sind, woher sie stammen und wie sie verantwortungsbewusst verwendet werden.“
Editor: Uwe Hentschel