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100 Stück der kleinen Satelliten will Aistech bis 2022 in (Erd)Umlauf gebracht haben.

Wie ist der Zustand einer Landwirtschaftsfläche im Tschad, wo genau befindet sich gerade ein bestimmtes Flugzeug oder ein Containerschiff? Es sind solche und ähnliche Fragen, die sicherheits- oder umsatzrelevant sind – und manchmal sogar überlebenswichtig. Dabei gehen viele Zeitgenossen davon aus, dass die entsprechenden Antworten in der digitalen Welt ganz schnell und präzise abrufbar seien; ein Irrglaube, wie Carles Franquesa sagt.

Was macht Aistech genau?

Carles Franquesa ist Mit-Gründer und CEO von Aistech. Das spanische Start-up (siehe Infobox) – der Name steht für „Access to Intelligent Space Technology“ - mit Sitz im Technoport hat sich zum Ziel gesetzt, die besagten Informationslücken zu schliessen, und zwar mit einem umfassenderen und technisch ausgereifteren Monitoring vom Weltall aus. Eine Mammutaufgabe, wie Carles Franquesa betont: „Gegenwärtig sind gerade einmal 10 Prozent der Erdregionen erfassbar, der Rest sind schwarze Zonen.“   

Wo ist die (Welt)Marktlücke?

In einer Welt, in der jeder glaubt, Zugang zu allen wie auch immer gearteten Informationen zu haben, hapere es immer noch massiv an der Verfügbarkeit vieler wirklich wichtiger Daten, so Carles Franquesa weiter: „Das beste Beispiel ist das Verschwinden der Malaysia Airlines-Maschine Anfang 2014. Bis heute weiß niemand auch nur im Entferntesten, was genau passiert ist. Wir wollen dazu beitragen, dass dies künftig besser wird, mit einer Technologie, die innovative Komponenten zusammenfügt.“    

Wie funktioniert das genau?

Konkret setzt Aistech auf Nanosatelliten.100 Stück der kleinen Satelliten will Aistech bis 2022 in (Erd)Umlauf gebracht haben, ein jedes ausgestattet mit multispektralen Teleskopen. Letztere sind für die Beschaffung der Informationen verantwortlich, die dann – so die Planungen – mit der Zeit immer relevanter aufbereitet werden. Carles Franquesa: „Da die Aufnahmen dauerhaft erfolgen, wird die intelligente Technologie mittelfristig auch in der Lage sein, Vorhersagen zu treffen.“

Wem nutzt das – und wie?

Diese Vorsagen betreffen die drei Hauptbereiche Luftfahrt, Schifffahrt und Landwirtschaft im weiteren Sinne, die Kerneinsatzgebiete der Technologie. Der Nutzen ist dabei vielseitig, so Carles Franquesa: „Das Tracking von Flugzeugen erhöht vor allem die Sicherheit, während es bei Schiffen auch eine bessere Planung des Ladens und Löschens im nächsten Hafen erlaubt. Zudem lässt sich z.B. das Austrocknen von Feldern vorhersehen und ein Waldbrand im Anfangsstadium erkennen.“

Autor: Sven Hauser
Foto: AISTech

Infobox

Aistech forciert von Luxemburg aus Internationalisierung

Aistech (http://aistechspace.com) wurde im Jahr 2013 von Carles Franquesa und Guillermo Valenzuela im spanischen Vigo gegründet. Die Entwicklungsaktivitäten sind mittlerweile in Barcelona angesiedelt und werden unter anderem von der europäischen Raumfahrtagentur ESA unterstützt. 2016 wurde ein Prototyp der Nanosatelliten erfolgreich ins All gestartet, auf den ab 2018 sukzessive der reguläre Betrieb folgen soll. Luxemburg spielt in der Entwicklungsstrategie von Aistech eine Doppelrolle: Vom Technoport auf Belval aus werden die internationalen Kunden- und Partnerbeziehungen koordiniert; zudem ist man mit Blick auf die künftige technologische Weiterentwicklung mit den hiesigen Forschungsakteuren in fruchtbarem Kontakt. 

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