(C) DenisNata/Shotshop & Andy Genen

Stundenlang haben Lizzie und Nouga heute auf der Wiese herum getobt. Erschöpft hocken sie sich schließlich ins Gras. „Nouga, gib mir mal die Wasserflasche, mein Mund ist staubtrocken!“ Lizzie setzt die Flasche an und trinkt sie in einem Zug fast zur Hälfte aus. „Ah, das tat gut. Fast wäre ich verdurstet!“

Naja, ganz so schnell verdursten wir Menschen nicht. Aber tatsächlich ist Durst so etwas wie eine Alarm-Glocke unseres Körpers. Sie schrillt, wenn unserem Körper Wasser fehlt. So sagt er uns: „Los, trink was!“ Wasser ist nämlich wichtiger für unseren Körper als Essen. Ohne Essen kann ein Mensch im Notfall mehrere Wochen auskommen, ohne Wasser nur wenige Tage.

„Wozu braucht unserer Körper denn eigentlich das Wasser?“, fragt sich Lizzie. Das weiß Rudi Balling. Er ist Wissenschaftler und Direktor des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine. Er kennt sich super mit solchen Sachen aus. „Zum einen hilft das Wasser dabei, dass unser Körper nicht überhitzt. Mithilfe des Wassers macht unser Körper nämlich Schweiß. Und ein Schweißfilm auf der Haut wirkt kühlend.“

Das ist aber längst nicht alles. Wasser hilft dem Körper auch, Stoffe loszuwerden, die er nicht mehr braucht. Er schwemmt sie mit dem Wasser einfach aus. „Das passiert unter anderem in der Niere“, erklärt Rudi Balling. „Dieses Organ filtert Abfallstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut. Sie werden dann als Urin ausgeschieden.“ Besonders viel Wasser brauchen auch unser Gehirn und unsere Muskeln. Sie erhalten mit dem Wasser lebenswichtige Nährstoffe und Salze. Ohne die könnten sie nicht richtig arbeiten.

Ein bis zwei Liter Wasser am Tag

Das meiste Wasser steckt im Inneren unserer Zellen. Aus Zellen ist unser ganzer Körper aufgebaut: Haut, Haare, alle Organe, die Muskeln oder die Knochen zum Beispiel. Aber auch im Blut ist viel Wasser enthalten. Das ist wichtig, damit das Blut den lebensnotwendigen Sauerstoff im Körper verteilen kann. Ist zu wenig Wasser im Blut, fließt es langsamer. Dann gelangt zu wenig Sauerstoff zu den Organen.

Jeden Tag verliert der Körper Wasser. Zum einen auf der Toilette, mit dem Urin und Kot. Aber auch beim Schwitzen, beim Atmen oder mit der Tränenflüssigkeit. Deswegen müssen wir Wasser immer wieder „nachfüllen“. Ein Kind sollte etwa ein bis zwei Liter Wasser am Tag aufnehmen, ein Erwachsener sogar noch etwa einen Liter mehr. „Wenn du viel Sport machst oder es draußen sehr heiß ist, braucht dein Körper mehr Wasser“, sagt Rudi Balling.

„Dann muss ich ja gleich noch mehr trinken, ich hab ja so viel getobt“, sagt Lizzie und nimmt einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche. Wasser oder auch Tee löschen den Durst richtig gut. Allzu viel Limonade oder Saft sollte man besser nicht trinken. Darin ist zu viel Zucker. Unser Körper nimmt Wasser aber auch beim Essen auf. Vor allem in Obst und Gemüse steckt viel Wasser.

Weil Wasser so wichtig für unseren Körper ist, sollte man regelmäßig trinken. Vergisst man das über längere Zeit, kann einem ganz schummrig werden und der Kopf kann anfangen weh zu tun. Soweit sollte man es besser nicht kommen lassen.

Foto: DenisNata/shotshop
Illustration: Andy Genen

Infobox

Kann man eigentlich zu viel trinken?

 

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Fest steht, dass das normalerweise nicht passiert. Der Körper kann seinen Wasser-Bedarf gut regulieren. Wer viel trinkt, muss auch viel auf die Toilette. So scheidet er überflüssiges Wasser einfach wieder aus. Vor allem bei Extremsportlern kann es aber ganz selten zu einer Wasser-Vergiftung kommen. Wenn zum Beispiel ein Marathon-Läufer nach dem Rennen auf einmal literweise Wasser trinkt, gerät sein Wasser-Haushalt durcheinander. Dann kann es passieren, das Herz und Muskeln nicht mehr richtig arbeiten. 

 

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