Lycée Michel Rodange Luxembourg
Gemeinsam mit Wissenschaftlern untersuchen Schüler Gehirnzellen, um therapeutische Ansätze für neurodegenerative Krankheiten besser zu verstehen.
16 Schüler der 1ere C des Lycée Michel Rodange Luxembourg (LMRL) hatten die Möglichkeit, im Rahmen des Wahlfaches Bio-/Gentechnologie und in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg die gängigen Labormethoden in Molekularbiologie nicht nur theoretisch sondern auch praktisch zu entdecken.
Ziel des Projekts war es, entzündete Gehirnzellen und gesunde „Kontrollzellen“ auf Unterschiede in Punkto Form, Gene und Proteine zu untersuchen und die Schüler so in Kontakt mit der Welt der Forschung zu bringen.
Laboralltag hautnah!
Von der Kultivierung der Zellen über die Isolierung der Ribonukleinsäure, Proteinanalyse, der Färbung der Zellen durch Immunfluoreszens bis hin zur bioinformatischen Auswertung der Daten, haben die Schüler, unter Aufsicht der Lehrer und Forscher, die Schlüsselschritte der Analysen auf eigene Faust durchgeführt.
Die Kurse stellten sich aus 6 Einheiten zusammen, wovon 4 praktischer Natur waren. Sie wurden über mehrere Wochen hinweg in den Laboren der Faculty of Science, Technology and Communication der Universität Luxemburg oder der biologischen Fachabteilung des LMRL abgehalten.
Vor jeder Einheit nahmen die Schüler an einer Einführung in die Thematik teil. Um neurogenerative Krankheiten, wie z.B. Alzheimer und Parkinson, und ihre Behandlungen besser zu verstehen und um die erhaltenen Resultate mit denen der aktuellen Forschung zu vergleichen wurden nach jeder Einheit pädagogische Arbeiten eingefordert.
Austausch mit Wissenschaftlern
Durch den direkten Kontakt mit den Wissenschaftlern hatten die Schüler die Möglichkeit etwas Forschungsalltag zu schnuppern und sich ein Bild über die Zukunftsperspektiven in diesem Bereich zu machen. Der krönende Abschluss des Projekts war eine Ausstellung im Lycée Michel Rodange über neurogenerative Krankheiten, mit Diskussionsrunden zur aktuellen Forschung in Luxemburg in Anwesenheit der am Projekt beteiligten Forscher.
Das Projekt wurde unterstützt vom Fonds National de la Recherche im Rahmen des PSP Förderprogramms (siehe Infobox).
Editor: Sophie Steinmetz, FNR
Foto: Lycée Michel Rodange Luxembourg
Infobox
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Die Molekularbiologie befasst sich mit der Struktur, Synthese und Funktion von DNA und RNA auf der Ebene der Moleküle (zwei- oder mehratomige Teilchen) und wie diese untereinander und mit Proteinen interagieren.
Bausteine die alle Funktionen des Körpers ausführen. Sie befinden sich in allen Zellen. Gene enthalten die Informationen um Proteine herzustellen.
Trennung einzelner Stoffe aus einem Stoffgemisch aufgrund ihrer unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften. In diesem Fall ist es die Ribonukleinsäure (RNA, von ribunucleic acid) aus einem Zellgemisch.
Biomedizinische Analysemethode bei der ein Antigen (z.B. ein Protein) mittels Antikörper, an denen ein Fluorochrom (fluoreszierender oder leuchtender Farbstoff) hängt, sichtbar gemacht werden.
Eine Gruppe von meist langsam fortschreitenden Erkrankungen des Nervensystems wie z.B. Alzheimer und Parkinson. Hauptmerkmal ist der Verlust von Nervenzellen (Neurodegeneration). Dieser führt oft zu verschiedenen neurologischen Symptomen – darunter Demenz und Bewegungsstörungen.