(C) FNR/MOAST

Alex Redinger und 3 Kollegen der Universität Luxemburg haben den FNR Award für herausragende Forschung erhalten.

Alex Redinger, Dominik Berg, Phillip Dale und Susanne Siebentritt von der Universität Luxemburg erhielten den FNR Award für herausragende Forschung. Sie arbeiten an ultradünnen Solarzellen, sogenannten Dünnschichtsolarzellen.

Dünnschichtsolarzellen verbrauchen bei ihrer Herstellung deutlich weniger Material und Energie als herkömmliche Solarzellen. Um sie noch universeller einsetzbar zu machen, arbeiten Forscher weltweit an der Entwicklung von Materialien, die vollständig auf seltene Ausgangstoffe verzichten.

Solarzellen aus Stoffen, die gut verfügbar sind

Im Mittelpunkt des Interesses steht seit einigen Jahren ein Kristall aus Kupfer-Zink-Zinnsulfid. Doch bisher ist es nicht gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das seine Produktion in industriellem Maßstab ermöglichen könnte. Forscher der Universität Luxemburg haben im Journal of the American Chemical Society Ergebnisse publiziert, für die sie nun den FNR Publikationspreis erhalten.

“Eine Schwierigkeit bei der Produktion des Kristalls war, dass bisher Zinn aufgrund der nötigen hohen Temperaturen zum Teil verschwand, was das Material am Ende inhomogen und uneffizient macht”, erklärt Prof. Dr. Susanne Siebentritt, Physikprofessorin und Inhaberin der TDK Europe Chairs, die mit Alex Redinger, Dominik M. Berg und Phillip J. Dale an dieser Forschung arbeitete. “Wir konnten zeigen, dass man in der Produktionsatmosphäre des Kristalls unter bestimmten Bedingungen Zinn in Überschuss hinzufügen kann und so der Verlust kompensiert wird”.

"Unser neues Verfahren wird weltweit schon angewandt"

Damit wäre nun ein Problem gelöst. Ausserdem vereinfacht dies sogar das komplette Verfahren, da nun nicht mehr vier Elemente gleichzeitig aufeinander abgestimmt werden müssen, sondern nur noch zwei, während die beiden anderen in einer zweiten Etappe automatisch ihren Platz im Kristall finden. "Unser neues Verfahren wird weltweit schon angewandt”, freut sich die Forscherin. Die Publikation ist zudem die am meisten zitierte Luxemburger Veröffentlichung aus diesem Jahr außerhalb der Medizin, und insgesamt die am zweitmeisten veröffentlichte.

Autor: Universität Luxemburg
Video: FNR/MOAST

Infobox

FNR AWARD FOR OUTSTANDING SCIENTIFIC PUBLICATIONS

 

Each year, the FNR attributes “Awards for Outstanding Scientific Publications” for articles released in peer-reviewed journals or for scientific monographs. Each award amounts to EUR 5,000 and may go to individuals or a group of researchers from public institutions and services with a research mission, or non-profit associations pursuing activities of a scientific nature.

FNR Award 2014: Alex REDINGER, Dominik M. BERG, Phillip J. DALE et Susanne SIEBENTRITT (University of Luxembourg) for the publication: The Consequences of Kesterite Equilibria for Efficient Solar Cells

 

Auch interessant

Herausragende Doktorarbeit FNR Awards 2023: Für eine neue Theorie über die Thermodynamik chemischer Motoren

Emanuele Penocchio erhielt einen Preis für seine Doktorarbeit, in der er molekulare Prozesse in Zellen aus der Perspekti...

Herausragende wissenschaftliche Leistung FNR Awards 2022: Für eine mögliche neue und gezielte Therapie der Parkinson-Krankheit

Ibrahim Boussad und Rejko Krüger erhalten einen Preis für Forschung in der Präzisionsmedizin bei der Parkinson-Krankheit...

Auch in dieser Rubrik

Herausragende Doktorarbeit FNR Awards 2023: Für eine neue Theorie über die Thermodynamik chemischer Motoren

Emanuele Penocchio erhielt einen Preis für seine Doktorarbeit, in der er molekulare Prozesse in Zellen aus der Perspektive der Thermodynamik beschreibt.

Nobelpreise 2023 Chemie-Nobelpreis: Auch in Luxemburg wird an Quantenpunkten geforscht

Der theoretische Physiker Thomas Schmidt der Universität Luxemburg über die Bedeutung des diesjährigen Nobelpreises und seine eigene Forschung zu Quantenpunkten.

Nobel Prizes 2023 Nobel prize in physics: Research from Luxembourg connected to experiments with short pulses of light

The research of Prof. Daniele Brida from the University of Luxembourg is very connected to the topic of this year's Nobel Prize in Physics awarded today.

EIN interview mit Prof. Alexandre Tkatchenko Rätselhaftes Universum: Ein neuer Ansatz, um dunkle Energie zu verstehen

Prof. Alexander Tkatchenko von der Universität Luxemburg adressiert eines der größten Rätsel der Physik: das Geheimnis der dunklen Energie.