Shotshop.com
Stütz mich mal bitte kurz. Mir ist der Fuß eingeschlafen. Ich spüre ihn beim Auftreten gar nicht. Wie kann das denn passieren?
Das Sitzen in einer ungünstigen Haltung kann dazu führen, dass man Nerven abdrückt, welche zum Fuß führen.
Aber wie verschwindet denn das Gefühl im Fuß, wenn ein Nerv abgedrückt ist?
Die Nerven bestehen aus ganz vielen Nervenfasern. Manche leiten Befehle von Deinem Gehirn in die Gliedmaßen. Zum Beispiel, wenn Du den großen Zeh bewegen willst. Andere leiten Empfindungen vom Fuß zum Gehirn: über die Haltung des Fußes oder auch über Schmerzen.
Die Nerven leiten die Information weiter, indem winzige elektrische Impulse über die Nervenfasern laufen. Diese werden von Faser zu Faser bis zum Ziel weitergegeben. Wenn Du den Nerv abdrückst, ist die Weiterleitung der Impulse unterbrochen – der Fuß wird taub und Du spürst ihn nicht mehr.
Was bedeutet denn jetzt dieses fiese Kribbeln im Fuß ?
Das ist das gute Zeichen, dass Dein Fuß aufwacht. Die Nervenfasern fangen wieder an, elektrische Impulse zu leiten. Zunächst entstehen da spontan Impulse, auch wenn eigentlich kein äußerer Reiz vorliegt. Das ist das Kribbeln und Pieksen, das Du gerade spürst. Das hört ja aber zum Glück schnell wieder auf und dann kannst Du Deinen Fuß wie gewohnt spüren und bewegen.
Noch ein paar Fragen
Warum schläft die Nase nicht ein?
Füße oder Hände schlafen hin und wieder mal ein. Aber die Nase – nie. Das liegt daran, dass manche Nerven relativ gut geschützt tief im Gewebe verlaufen oder durch Knochen geschützt sind. Zum Beispiel die Nerven, die ins Gesicht führen. Gewebe und Knochen puffern Druck ab, der von außen einwirken kann. Er kommt nicht bei den Nervenbündeln an, und diese werden nicht abgedrückt. Das beste Gegenbeispiel ist der Ellennerv: Er liegt am Ellbogen direkt unter der Haut: Schon relativ schwache Berührungen sorgen dafür, dass er stark gereizt wird – und man „Musik im Arm hat“.
Kribbeln als Warnsignal
Normalerweise ist ein eingeschlafener Fuß eine Sache von wenigen Minuten – dann ist alles wieder wie vorher. Kribbeln in Füßen, Beinen, Händen oder Armen kann aber auch ein Warnsignal des Körpers sein: Es kann sich um die Vorboten eines Schlaganfalls handeln, wenn eine ungünstige Körperhaltung ausgeschlossen werden kann. Wer so etwas an sich feststellt, sollte unbedingt einen Arzt um Rat fragen.
Autor: Ingo Knopf
Editor: Joseph Rodesch (FNR)