(C) University of Luxembourg

Das Nationale Exzellenzzentrum für Parkinson-Forschung rollt eine langjährige Studie in Luxemburg aus, die helfen soll, die Parkinson-Krankheit besser zu verstehen. Sie soll Klarheit darüber verschaffen, wie Patienten am besten behandelt werden können und wie die Krankheit frühzeitig erkannt werden kann. 

Die Studie ist einer der Schwerpunkte des Nationalen Exzellenzzentrums für Parkinson-Forschung, welches im Frühjahr 2015 vom FNR ins Leben gerufen wurde.

Parkinson: zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung des Gehirns

Nach der Alzheimer-Krankheit ist Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. In Luxemburg sind ungefähr 1,000 Menschen von der neurodegenerativen Erkrankung betroffen. Sie verursacht unter anderem Muskelzittern, welche Bewegungen, die für gesunde Menschen selbstverständlich sind – wie zum Beispiel eine Gabel zum Mund führen – unmöglich machen kann.

Schauspieler Michael J. Fox (Zurück in die Zukunft), Boxer Muhammad Ali, und Musiker Johnny Cash sind Beispiele von berühmten Leuten, bei denen die Parkinson-Krankheit diagnostiziert wurde.

Ein großes Problem bei Parkinson ist, dass die meisten Patienten die Diagnose erst erhalten, wenn die Krankheit schon ziemlich fortgeschritten ist. Wenn es Methoden gäbe, wie die Krankheit früher erkannt werden könnte, könnten Ärzte Betroffene mit Nervenzell-schützenden Therapien behandeln und so die Lebensqualität der Patienten verbessern. Große Ungewissheit besteht auch darüber, warum Menschen krank werden und wie schnell sich die Krankheit entwickeln wird.

Worum geht es bei der Studie und wie kann man mitmachen?

Die klinische Langzeitstudie soll helfen, all dies besser zu verstehen. An der Studie können Parkinson-Patienten sowie gesunde Kontrollpersonen aus Luxemburg und der Großregion teilnehmen. 

Bei der Studie geht es hauptsächlich darum, die Ergebnisse klinischer Tests und bestimmte Laborwerte – wie z.B. Stoffwechselprodukte oder genetische Informationen - von Patienten und gesunden Menschen zu vergleichen. Aus den Informationen können dann eventuell neue Methoden zur Diagnose und Risikoeinschätzung abgeleitet werden. Die Forscher werden auch untersuchen, ob es eine Verbinding zwischen Ernährung gibt und wie, beziehungsweise wie schnell, sich Parkinson entwickelt.

Parkinson-Patienten sowie gesunde Menschen, die an der Studie gerne aktiv teilnehmen möchten, werden gebeten Speichel, Blut und Urinproben zur Verfügung zu stellen. Diejenigen die gerne noch mehr involviert sein möchten, können auch eine Stuhlprobe abgeben.

Weitere Informationen zur klinischen Parkinson-Studie gibt es auf www.parkinson.lu. Wie kann man teilnehmen? Einfach die Parkinson-Klinik am Centre Hospitalier de Luxembourg per Telefon (44 11 48 48 )oder e-mail (parkinson@chl.lu) kontaktieren. Weitere Details hier

Autor: Emily Iversen (FNR)
Video: University of Luxembourg 

Infobox

NCER

 

Das Parkinson-Forschungszentrum, oder „National Centre of Excellence in Research“ (NCER),  ist eine 8-Jährige Förderinitiative vom FNR. Mit beteiligt sind in erster Linie die Universität Luxemburg mit dem Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), das Institut IBBL (Integrated BioBank of Luxembourg), das Luxembourg Institute of Health (LIH) und der Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL).

 

Porträt „Eine Errungenschaft für Luxemburg und unsere Forschungsgruppe“

Wissenschaftler des Luxembourg Institute of Health (LIH) wurden mit einem Prix Galien für ihren herausragenden Beitrag z...

LIH
Highly Cited Researchers Immer wieder gerne zitiert: Die multidisziplinäre Arbeit von Stéphane Bordas

Es gibt Wissenschaftler, auf deren Arbeiten in Publikationen besonders häufig Bezug genommen wird. Uni-Professor Stéphan...

Medizin Hypnose in einem medizinischen Umfeld, wofür und wie wirksam ist sie?

Die Hypnose wird immer häufiger eingesetzt, um beispielsweise Schmerzen zu lindern. Die Öffentlichkeit ist jedoch geteil...

FNR

Auch in dieser Rubrik

Surgeon in medical apparel working with Futuristic Holographic Interface
Künstliche Intelligenz in der Medizin Wie wird künstliche Intelligenz in der medizinischen Diagnostik eingesetzt?

Wo wird KI in der medizinischen Diagnostik schon in der Praxis benutzt? Wird sie das medizinische Personal ersetzen? Ein Gespräch mit Dr. Guy Fagherazzi vom LIH.

LIH
Bahnbrechende Entdeckung Neurodegenerative Krankheiten könnten in Zukunft durch einen Bluttest diagnostiziert werden

Forscher aus Japan und Luxemburg haben einen wichtigen Schritt zur besseren Diagnostik von Parkinson und anderen neurodegenerativen Krankheiten gemacht.

Herausragende wissenschaftliche Leistung FNR Awards 2022: Für eine mögliche neue und gezielte Therapie der Parkinson-Krankheit

Ibrahim Boussad und Rejko Krüger erhalten einen Preis für Forschung in der Präzisionsmedizin bei der Parkinson-Krankheit.

Corona-Pandemie Wie wird der Corona-Winter? Fragen an die Experten

Wir haben 4 Experten befragt, wie sie die Entwicklung der Pandemie für diesen Herbst und Winter in Luxemburg einschätzen. Hier ihre Antworten.