Schüler des Lycée Hubert Clément entdecken die Ökologie der Insel Texel und erforschen das Wattenmeer.
Texel, die größte der friesischen Inseln im Wattenmeer, war 2013 für eine Woche Forschungslabor für 55 Schüler und 5 Lehrer des Lycée Hubert Clément in Esch-sur-Alzette (LHCE). Auf dem Programm stand: durch das schlammige Watt und an der Küste entlang wandern, die Flora und Fauna der Sanddünen und Salzwiesen erkunden und erforschen wie verschiedene Organismen sich den verwitterten und versalzten Gegebenheiten der Küstenregion angepasst haben um zu überleben.
Salzhaushalt und andere physiologische Aspekte
Neben Bestimmung der Botanik wurden auch komplexere physiologische Aspekte bearbeitet. So stellte man sich unter anderem die Frage welche Pflanzen der Salzwiese das aufgenommene Salz durch zusätzliche Wasseraufnahme verdünnen, welche Pflanzen spezielle Drüsen oder Haare entwickelt haben um das überschüssige Salz auszuscheiden, welche es einfach in den Blättern speichern und diese dann abwerfen, oder welche gar ihren Lebenszyklus abschließen ehe das überschüssige Salz sie umbringt.
Frei nach dem Motto „Learning by doing“ entdeckte die Gruppe durch eine lange Reihe von kontinuierlichen Temperaturerhöhungen z.B. auch dass nicht alle Enzyme (Stoffe, die eine oder mehrere biochemische Reaktionen katalysieren) ihr Optimum bei 37.5°C haben, so wie es im menschlichen Körper der Fall ist, sondern in speziellen Fällen das Optimum bei 70°C liegt.
Naturwissenschaften zum Anfassen
Die Gruppe radelte jeden Morgen ins Feld und bearbeitete eine wissenschaftliche Fragestellung. Mitarbeiter von Ecomare, dem Zentrum fürs Watt und die Nordsee auf Texel, unterstützten die Schüler und ihre Lehrer bei ihren Exkursionen. Nach dem Aufstellen einer oder mehrerer Hypothesen wurden die Schüler mit dem nötigen Material ausgerüstet und konnten durch Beobachtung, Literaturrecherchen, Datensammlung und chemische Analysen ihre Theorie(n) bestätigen oder verwerfen.
Wissenschaftliches Arbeiten und die Umwelt bewusster wahrnehmen
Jackie Laux, eine begleitende Lehrerin, sieht viel Nutzen in solch einer einwöchigen Exkursion: „Zum einen lernen die Schüler ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen, zu hinterfragen und nicht einfach hinzunehmen. Zum anderen bieten solche Exkursionen die Möglichkeit wissenschaftliches Arbeiten - Hypothesen aufstellen, logische Analysen, Proben erheben – praktisch an einer Fragestellung zu üben. So kann man fade Theorie oft spannend gestalten und wissenschaftliche Forschung wird schon viel weniger abschreckend!“
Das Projekt wurde unterstützt vom Fonds national de la Recherche im Rahmen des PSP Förderprogramms (siehe Infobox).
Editor: Sophie Steinmetz, FNR
Infobox
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