Zu hohe Produktionskosten und knappe Materialien: Gründe weshalb Solarzellen sich bisher noch nicht als ertragreiche regenerative Energiequelle durchsetzen konnten. Seit 6 Jahren arbeitet Phillip Dale aber genau an diesem Ziel: Durch Senkung der Herstellungskosten erschwingliche Solarenergie für Jedermann herzustellen!
Aber wie so oft ist das leichter gesagt als getan ! Deshalb konzentriert sich seine Forschungsgruppe auch nicht nur auf eine einzige Vorgehensweise, sondern geht das Problem von mehreren Seiten an, mit Hilfe von luxemburgischer, amerikanischer und europäischer Finanzierung.
Zur Herstellung herkömmlicher Solarzellen werden Materialien benötigt, die schwer zu handhaben sind.
Deshalb ist es so wichtig, Herstellungsprozesse mit geringem Energieverbrauch zu entwickeln.
In einem Teil seines Projekts konzentriert sich Phillip Dale deshalb darauf, reichlich vorhandene oder leicht nutzbare Materialien zu verwenden um die Herstellungskosten der Solarzellen zu senken. Gleichzeitig wird in dem Projekt versucht, Material enzusparen, um Probleme der Verfügbarkeit zu vermeiden.
Und die Gruppe hat es tatsächlich geschafft! In den neuen Solarzellen werden leicht nutzbare Materialien verarbeitet, und zwar genau in den Schichten, die die Sonnenenergie aufnehmen und in elektrische Energie umwandeln. Außerdem ist diese Schicht 100 mal dünner als zuvor, was Einsparungen an Material, Energie und Kosten bedeutet! Die Forscher sind sich einig. Weltweit benutzen sie diese Technologie.
Anders sieht es in der Industrie aus : Trotz der Senkung der Herstellungskosten sind die Solarzellen noch nicht ertragreich genug, um industriel hergestellt zu werden! Man ist dem Ziel zwar nahe, aber das ist eine andere Geschichte!
Gleichzeitig arbeitet Phillip Dales Gruppe an verschiedenen Herstellungsverfahren.
Ziel: einfache, schnelle, billige und energiearme Verfahren zu entwickeln um verschiedene Metalle auf die Solarzellen aufzutragen.
Denn schließlich ist Zeit Geld, wie Phillip mir am Telefon erklärt. Und auch in dieser Hinsicht hat er ins Schwarze getroffen. Sein Vorgehen, die Proben nicht mehr aufwendig im Ofen zu erhitzen, sondern im Bruchteil der Zeit mit einem Laser, ist durchaus vielversprechend!
Laut Phillip ist die photovoltaische Abteilung der Universität Luxemburg eine der einzigen Einrichtungen, die ihm die nötigen Geräte für sein Projekt zur Verfügung stellen kann.
Und angesichts des schnellen Voranschreitens seiner Projekte, braucht man sich wohl keine Gedanken zu machen, wenn der junge englische Forscher, der seit 6 Jahren mit seiner Familie in Luxemburg lebt, lachend angibt dass er “unsere Energieprobleme lösen will und dann frühzeitig in Rente gehen wird”!
Autor: Corinne Kroemmer
Infobox
Phillip Dale war der erste Kandidat eines Programmes, das junge vielversprechende Forscher nach Luxembourg ziehen will. Das Programm « ATTRACT » vom FNR gibt ihnen die Möglichkeit, ihre eigene Forschungsgruppe in einem luxemburgischen Forschungsinstitut aufzubauen.
Phillip Dale erklärt, dass dieses Programm ihm ermöglicht hat, seine eigene Gruppe so wie seine Unabhängigkeit aufzubauen. Außerdem stand Prof. Susanne Siebentritt, die ihn in ihrem Laboratorium aufgenommen hat und ihm die nötigen Forschungsgeräte zu Verfügung gestellt hat, mit Ratschlägen zur Seite. So konnte er sich ausschließlich auf die Qualität seines Projekts und die Arbeit seiner Gruppe konzentrieren.